In "Rudis Forschercamp" soll Wissenschaft richtig Spaß machen
Würzburg. 24. März 2004. Würzburger Kinder haben Wissenschaft im Blut - das konnte das Rudolf-Virchow-Zentrum / DFG-Forschungszentrum an der Universität Würzburg jetzt erleben. Die Biomediziner suchten nach Nachwuchsforschern für ihr Kinderlabor und konnten sich vor dem Ansturm kaum retten. Innerhalb eines Tages meldeten sich mehr als Hundert Kinder für "Rudis Forschercamp" an. Bis zum Frühjahr 2005 ist das Kinderlabor bereits ausgebucht.
"Rudis Forschercamp" soll Kindern zeigen, dass Wissenschaft auch Spaß machen kann. Biologie ist doof, Physik viel zu kompliziert und Chemie versteht sowieso kein Mensch? Wer so denkt, kennt nicht "Rudis Forschercamp". Da gibt es Lava speiende Vulkane, rasende Dampfboote und einen Gipsarm ganz ohne Knochenbruch und üble Schmerzen. Weg vom trockenen "Vermitteln von Wissen" und hin zum "Erlebnis von Wissenschaft" - so lautet die goldene Regel in "Rudis Forschercamp".
"Die meisten Kinder sind begeisterungsfähig und interessieren sich für viele Dinge", erläutert Martin Lohse, Leiter des Rudolf-Virchow-Zentrums, das Problem, "aber während es für Sport, Musik und Kunst ein breit gefächertes Freizeitangebot gibt, werden Kinder mit einem Hang zur Naturwissenschaft häufig mit ihrem Experimentierkasten allein gelassen." Das sei schade, denn die meisten Kinder würden daher die Naturwissenschaften nur sehr theoretisch aus der Schule kennen. Der kindliche Spaß am Entdecken und Erforschen bleibe dann irgendwann auf der Strecke.
Glücklich ist, wer zwischen acht und zwölf Jahren alt ist. Denn der darf in "Rudis Forschercamp" wie ein echter Wissenschaftler die Reagenzgläser schwingen. Einen Monat lang kommen neun Kinder am Dienstagnachmittag für jeweils zwei Stunden ins Rudolf-Virchow-Zentrum und lernen in kleinen Experimenten die spannende Seite der Naturwissenschaft kennen. Das Experimentieren und selber Ausprobieren steht dabei im Vordergrund, für Vorträge und Anschauungsexperimente ist kein Platz. Biologie, Chemie, Physik und Medizin - jeder Tag im Kinderlabor ist einer anderen Naturwissen-schaft gewidmet. Nach vier Wochen erhält jeder "Nachwuchswissenschaftler" eine echte Forscherurkunde und kann seinen stolzen Eltern bei einem kleinen Abschiedfest zeigen, was er so gelernt hat. Und damit die jungen Forscher auch gleich wissen, wie ihr zukünftiger Arbeitsplatz einmal aussehen könnte, besuchen sie am Ende ein richtiges Forschungslabor. Nach vier Wochen wechseln die Kinder und das Programm beginnt von vorn.
Über das Rudolf-Virchow-Zentrum:
Das Rudolf-Virchow-Zentrum ist das DFG-Forschungszentrum für Experimentelle Biomedizin und gehört als Zentrale Einrichtung zur Universität Würzburg. Das Zentrum wurde im Januar 2002 gegründet und ist eines von drei im Sommer 2001 bewilligten Pilotprojekten, mit denen die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) so genannte "Centers of Excellence" fördert. In den drei Bereichen "Nachwuchsgruppeninstitut", "Kernzentrum" und "Forschungsprofessuren" arbeiten zur Zeit zehn Arbeitsgruppen auf dem Gebiet der Schlüsselproteine. Außerdem gehört ein Lehr- und Ausbildungsbereich zum Rudolf-Virchow-Zentrum. Ge-meinsam mit den Fakultäten für Biologie und Medizin der Universität Würzburg werden ein Studiengang Biomedizin und eine "Graduate-School" für Doktoranden angeboten. Das "Public Science Center", eine eigene Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit, setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein.
Kontakt:
Rudolf-Virchow-Zentrum / DFG-Forschungszentrum für Experimentelle Biomedizin
Kerstin Endele (Leiterin Öffentlichkeitsarbeit)
Telefon 0931 / 201 487 14, Email: kerstin.endele@virchow.uni-wuerzburg.de