35 Jahre Schule für Medizinische Dokumentation
Tagung des Deutschen Verbandes Medizinischer Dokumentare (DVMD)
35 Jahre Schule für Medizinische Dokumentation
Einladung zur Pressekonferenz auf Donnerstag, den 1. April, 9.45 Uhr
Der Deutsche Verband Medizinischer Dokumentare (DVMD) veranstaltet am 1. und 2. April 2004 anläßlich des 35jährigen Bestehens der Schule für Medizinische Dokumentation in der Akademie für Medizinische Berufe der Universität Ulm eine Tagung in Ulm, die am Donnerstag, dem 1.4.2004, 9.00 Uhr im Hörsaal 4/5 der Universität auf dem Oberen Eselsberg eröffnet wird.
1969 wurde die Schule für Medizinische Dokumentation in Ulm als erste ihrer Art in Europa gegründet. Heute gibt es in Deutschland 20 Schulen für Medizinische Dokumentationsassistenten, 6 Schulen für Medizinische Dokumentare und 2 Fachhochschulstudiengänge für Medizinische Dokumentation. Die Bedeutung der Medizinischen Dokumentation für Krankenversorgung, Forschung, medizintechnische und pharmazeutische Industrie sowie für das administrative Gesundheitswesen ist kontinuierlich gewachsen. Das hat unter anderem damit zu tun, daß die mittlerweile verfügbaren sehr differenzierten und leistungsfähigen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden eine Fülle von Einzeldaten liefern. Im Zuge dieser Entwicklung hat sich die Medizin von der Heilkunst zur naturwissenschaftlichen Medizin gewandelt. Das enorm erweiterte medizinische Wissen hat zu einer Spezialisierung der Ärzte und zu neuen Heilberufen geführt. Auch vor dem Hintergrund der Zunahme chronischer Krankheitsfälle und der Multimorbidität infolge erhöhter Lebenserwartung gewinnt die Medizinische Dokumentation an Bedeutung.
Bei der Eröffnungsveranstaltung wird der Leitende Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Ulm und Ärztliche Direktor der Abteilung Urologie und Kinderurologie, Prof. Dr. Richard Hautmann, auf die Bedeutung der Medizinischen Dokumentation für die Krankenversorgung eingehen. Der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Reinhard Marre, Leiter der Abteilung Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, wird die inzwischen unverzichtbare Funktion der Medizinischen Dokumentare in der experimentellen und klinischen Forschung beleuchten. Über den Einsatz Medizinischer Dokumentare bei der Arzneimittelentwicklung und Arzneimittelüberwachung spricht der Leiter des Bereichs Information und Biometrie bei der Firma Boehringer Ingelheim, Reinhard Zentgraf.
Der Deutsche Verband Medizinischer Dokumentare hat 1.100 Mitglieder. Einen Schwerpunkt der Tagung, für die sich 600 Personen angemeldet haben, bilden die sogenannten "Diagnosis Related Groups", Kostenklassen zur Abrechnung der stationären Behandlung. Mit der Erfassung der Leistungen und der Zuordnung der einzelnen Behandlungsfälle zu diesen Kostenklassen entscheidet die medizinische Dokumentation zunehmend über die Einnahmen eines Krankenhauses. Andere Schwerpunkte der Tagung sind Informations- und Dokumentenmanagement sowie Lehr- und Lernsysteme.
Die Ausbildung zum Medizinischen Dokumentar dauert 3 Jahre. Sie ist, mit den Hauptfachgruppen Medizin (310 Stunden Theorie), Dokumentation (210 Stunden Theorie + 160 Stunden Übungen), Statistik (370 Stunden Theorie + 100 Stunden Übungen), Informatik (450 Stunden Theorie + 340 Stunden Übungen) sowie Organisation, Beruf und Recht (280 Stunden Theorie), thematisch vielseitig angelegt. Kompakt organisiert und intensiv, sieht der Lehrplan im Mittel 34 Stunden pro Woche Theorie sowie Übungen in kleinen Gruppen vor. 5 Praktika nehmen zusammen 1 Jahr in Anspruch. Dazu werden Praktikumsberichte verlangt. Ferner sind eine Studienarbeit zu schreiben und 3 Teilprüfungen in zusammen 22 Fächern abzulegen. Die Ferienstruktur folgt der gymnasialen Regelung. Der Umfang des in drei Jahren vermittelten Unterrichtsstoffs entspricht dem eines achtsemestrigen FH-Studiums.
In den 35 Jahren der Bestehens der Schule für Medizinische Dokumentation in Ulm haben praktisch alle Absolventen sofort eine Stelle gefunden. Besonders erfolgreiche Absolventen können auch heute unter mehreren Stellen auswählen und entscheiden sich oft für die Industrie oder die Mitarbeit in der Forschung. In der Krankenversorgung ist der Mangel an dokumentarischen Fachkräften besonders groß. Die bestbezahlten Medizinischen Dokumentare verdienen so viel wie ein Universitätsprofessor.
In einer Pressekonferenz am
Donnerstag, dem 1. April 2004, 9.45 Uhr
im Hörsaal 7, Festpunkt O 25, der Universität auf dem Oberen Eselsberg
werden der Ausbildungsgang zum Medizinischen Dokumentar sowie die Tagungsthemen erläutert. Die Vertreter der Medien sind dazu wie auch zu den Vorträgen herzlich eingeladen.
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