Universität Hohenheim arbeitet an Flusspartnerschaften zwischen Neckar und Flußeinzugsgebieten in Uz
Unsere lebensnotwendigen Wasserressourcen werden sowohl hier in Deutschland als auch in anderen Teilen der Erde durch eine ständig steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Wasser und durch die Folgen des globalen Klimawandels gefährdet. Im extremen Trockenjahr 2003 erreichten die Pegelstände einiger Flüsse selbst in Baden-Württemberg Tiefstände, die den Betrieb von Energiekraftwerken, den Schiffsverkehr und die Flussökosysteme beeinträchtigten.
Bereits im Jahre 2000 erließ die Europäische Kommission die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), die in jetzt Deutschland und den anderen EU Mitgliedsstaaten umgesetzt wird. Weiterhin initiierte die EU auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung die "EU Global Water Initiative" mit dem Vorschlag, die Prinzipien der WRRL auch auf anderen Kontinenten anzuwenden. Ziel ist es, unter Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Aspekte, einen "guten Zustand" der Gewässer als Grundlage für eine globale nachhaltige Entwicklung zu fördern oder zu erhalten.
Das Forschungsprojekt "RIVERTWIN" soll durch die Entwicklung eines integrierten Regionalmodells für die strategische Planung der Gewässerbewirtschaftung auf Einzugsgebietsebene die Ziele der "EU Global Water Initiative" unterstützen. Das Regionalmodell wird Planern und Entscheidungsträgern helfen, den Einfluss von Maßnahmen zur Gewässerbewirtschaftung auf die langfristige Verfügbarkeit und die Qualität der Gewässer abzuschätzen.
Als Focus wurden drei Einzugsgebiete in der Größe von rund 15.000 km2 mit stark unterschiedlichen Rahmenbedingungen ausgewählt. Gemeinsam mit den potenziellen Nutzern in Baden-Württemberg wird das Modell zunächst im Neckareinzugsgebiet entwickelt und angewandt. Später soll es auf die Flusseinzugsgebiete des Queme (Bénin) und des Chirchik (Usbekistan) übertragen werden. Die im Projekt entwickelten Strategien für eine nachhaltige Gewässerbewirtschaftung werden die Formulierung von Handlungsempfehlungen für den von der WRRL geforderten Bewirtschaftungsplan des Neckars unterstützen.
Koordiniert wird das Forschungsprojekt RIVERTWIN durch das Institut für Bodenkunde und Standortslehre der Universität Hohenheim. Weitere Partner kommen aus Stuttgart, Griechenland, den Niederlanden, Schweden, Benin und Uzbekistan.
Am 1. April .2004 um 10:00 Uhr
findet die Auftaktveranstaltung
in der Aula der Universität Hohenheim
(Schloss-Mittelbau, Obergeschoss)
mit den Vertretern der Europäischen Kommission, des Ministeriums für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg, der Internationalen Wasseraufsichtsbehörde für Zentralasien sowie der Gewässerdirektion der Republik Benin statt.
Kontaktadresse (nicht zur Veröffentlichung):
Universität Hohenheim
Institut für Bodenkunde und Standortslehre
Dr. Thomas Gaiser
70593 Stuttgart
Telefon: 0711/459-3633
Telefax: 0711/459-3117
email: tgaiser@uni-hohenheim.de
Website: http://www.rivertwin.org