Beatles, Sportclubs, Landschaftsparks
Cheeseburger, Cola, Hollywood. Oft wird in Deutschland über die Amerikanisierung unseres Landes geklagt. Dabei sind in der Bundesrepublik viel häufiger die Einflüsse einer anderen Nation anzutreffen: Auf die Briten nämlich gehen zum Beispiel Landschaftsparks, Fußballvereine und gewisse deutsche Vorlieben im Tourismus zurück. Auch Wörter wie "Blitzableiter" und "Linienschiff" haben ihren Ursprung jenseits des Ärmelkanals. Das zeigt der Volkskundler Burkhart Lauterbach von der Uni Würzburg in seinem Buch "Beatles, Sportclubs, Landschaftsparks" eindrucksvoll auf. Beispiel Urlaubsreisen: Thomas Cook führte ab 1845 in England die ersten Reisebüros ein und erfand auch gleich die Pauschalreise, etwa als Rundreise durch Belgien, Deutschland und Frankreich. Deutsche Veranstalter taten ihm dies erst Jahre später nach - ein typisches Beispiel also für einen britisch-deutschen Kulturtransfer. Professor Lauterbach untersucht in seiner Studie derartige Kulturtransfers, die sich zwischen dem 18. und dem 20. Jahrhundert abspielten. Wie kommt es zu diesen Transfers, wie gestalten sich ihre Abläufe, wie wird mit ihnen umgegangen? Diesen Fragen geht der Autor aus einer volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Forschungsperspektive heraus nach.
Burkhart Lauterbach: "Beatles, Sportclubs, Landschaftsparks. Britisch-deutscher Kulturtransfer", Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg 2004, 214 Seiten, 19,80 Euro, ISBN 3-8260-2712-4.
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