Superscharfes Infrarot-Auge für die europäische Südsternwarte
Ein neuartiges Infrarotinstrument am Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte ermöglicht die Bildschärfe eines 200-Meter-Riesenteleskops
Schwarze Löcher in den Zentren von Galaxien, Staubscheiben um junge Sterne, Planeten anderer Sonnen zu erforschen, erfordert Messungen mit extremer Bildschärfe. AMBER, der "Astronomical Multi BEam Recombiner", ist ein neues Instrument, das Licht von gleich drei der 8,2 Meter-Einzelteleskope der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile miteinander "interferometrisch" kombinieren kann. Dadurch wird die Bildschärfe eines Teleskops von 200 Metern Durchmesser erreicht. Die europäischen Astrophysiker verfügen damit über ein Instrument, das erstmalig eine spektakuläre Bildschärfe im nah-infraroten Spektralbereich ermöglicht. Die erste astronomische Messung mit AMBER ist am 23. März 2004 gelungen. An dem europäische Konsortium, das AMBER gebaut hat, sind folgende Institute beteiligt: Laboratoire Universitaire d'Astrophysique de Nice (LUAN), Laboratoire d'Astrophysique de l'Observatoire de Grenoble (LAOG), Laboratoire Gemini de l'Observatoire de la Côte d'Azur (OCA), Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIFR) in Bonn und Osservatorio Astrofisico di Arcetri (OAA) in Florenz. Principle Investigator (PI) dieses Projektes ist Romain Petrov von der Universität in Nizza. Für die Entwicklung der Infrarot-Kamera und die Datenerfassungssoftware war die Forschungsgruppe für Infrarot-Interferometrie unter Leitung von Prof. Gerd Weigelt am Max-Planck-Institut für Radioastronomie verantwortlich.
Weitere Informationen:
http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2004/pressemitteilung20040405/