DFG-Projekt soll Grundlagen für neuartige Insektizide erarbeiten
Grundlage zur Entwicklung neuartiger spezifischer Insektizide soll ein Forschungsvorhaben der Bayreuther Tierökologin Dr. Martina Meyering-Vos erarbeiten, für das die DFG jetzt Mittel bewilligte.
Bayreuth (UBT). Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Dr. Martina Meyering-Vos (Lehrstuhl Tierökologie I, Prof. Klaus H. Hoffmann) Personal- und Sachmittel für ein neues Forschungsvorhaben mit dem Titel: "Allatoregulierende Neuropeptide in der Insektenentwicklung: Analyse der Genfunktion" für zwei Jahre bewilligt.
Im Zentrum des Vorhabens stehen Neuropeptidhormone aus der Mittelmeerfeldgrille Gryllus bimaculatus und dem Heerwurm Spodoptera frugiperda, einem von Mittelamerika bis in den Südosten der Vereinigten Staaten vorkommenden Agrarschädling. Die Peptide sind benannt nach ihrer inhibitorischen bzw. anregenden Wirkung auf die Juvenilhormonbiosynthese, die in den Corpora allata, kleinen paarigen Drüsen im hinteren Teil des Kopfes der Tiere, stattfindet. Juvenilhormone spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation von Entwicklung und Reproduktion bei Insekten. Die Strukturen der den Neuropeptiden zugeordneten Gene konnten jüngst in der Arbeitsgruppe von Dr. Meyering-Vos ermittelt werden. Die Gene kodieren für einen Prohormonvorläufer, aus dem ein oder mehrere Peptide freigesetzt werden. Die Gene sollen mit der RNA Interferenz Methode ausgeschaltet und die Auswirkungen auf die Morphologie und Physiologie der Insekten untersucht werden. Die Ergebnisse dienen als Grundlage zur Entwicklung neuartiger spezifischer Insektizide.