Zum Handbiken in die Tiefgarage ...
Deutsche Sporthochschule Köln testet den Einfluss des "Windschattenfahrens" beim Handbiken
Im April diesen Jahres führte die Deutsche Sporthochschule Köln in der gerade fertig gestellten Tiefgarage auf der Museumsinsel im Rheinauhafen Tests mit dem Handbike, einem mit den Armen betriebenen Fahrrad, durch. Unter der Leitung von PD Dr. Petra Platen, Ralf Lindschulten und Dr. Thomas Abel nahmen 16 Studierende der Sporthochschule als Probanden an den Untersuchungen teil. Gemessen wurden die Einflüsse des "Formationsfahrens" auf die Parameter: Leistung (Watt) und Kurbelfrequenz (beides mit Hilfe eines SRM-Mess-Systems), Herzfrequenz, Laktatkonzentration sowie die Geschwindigkeit.
In der neu eröffneten - 2,5 km langen - Tiefgarage im Rheinauhafen der Häfen und Güterverkehr Köln AG, die die Sporthochschule kostenlos nutzen konnte, wurden optimale Testbedingungen vorgefunden.
Durch das Fahren in der Gruppe kann die aufzubringende Leistung stark reduziert werden, bei hohen Geschwindigkeiten ist eine Reduzierung von bis zu 40% möglich, wie Untersuchungen im Radsport ergeben haben. Die rasante, auch leistungsorientierte Entwicklung der Sportart Handbiken in den letzten Jahren war nun Anlass für Untersuchungen, ob das Windschattenfahren auch beim Handbiken zu Reduzierungen in der entsprechenden Größenordnung führt.
Aufgrund der Tatsache, dass Handbiken in diesem Jahr zum Kanon der Paralympics in Athen gehört, haben die Ergebnisse eine hohe Relevanz für die Spitzen-Athleten und -Athletinnen des Deutschen Rollstuhlsport-Verbands (DRS). Erste Auswertungen der Testergebnisse zeigen eine Reduktion der Wattleistung an Position zwei der Formation um etwa 20% bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h.
Die Tests sind teil einer Studie, die vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft gefördert wird, durchgeführt vom Institut für Individualsport und dem Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln.