Fachhochschule Bochum auf dem Weg nach Olympia
HansGo!, das Solarmobil der Hochschule, nimmt am griechischen Solarrennen "Phaethon 2004" teil, das auf öffentlichen Straßen 800 km rund um Athen, vorbei an den historischen Stätten von Delphi und Olympia, ein internationales Starterfeld anzieht.
Das Rennen findet im Rahmen der offiziellen Kultur-Olympiade der griechischen Regierung statt, Schirmherr ist die internationale Rennsportorganisation FIA, organisiert wird das Event vom Automobil- und Touring-Club Griechenland in Zusammenarbeit mit dem Hellnic Institute of Electric Vehicles.
Vom 22. bis zum 29. Mai 2004 werden 18 Teams aus der ganzen Welt um vorolympische Ehren ringen. Hans Go! trifft dabei auf alte Bekannte, die beim Team noch vom Rennen im letzten Jahr 3000 km quer durch Australien in guter Erinnerung sind, so zum Beispiel die siegreiche holländische Nuna-Crew und die Studierenden vom Principia College aus den USA, die HansGo! Mit ihrem Fahrzeug "Ra V" beinahe den 5. Platz streitig gemacht hätten. Teams aus Japan, Brasilien, Australien, Taiwan, Italien und natürlich Griechenland komplettieren das Starterfeld.
Die flachen High-Tech-Flundern sind mit allen technischen Erfordernissen für den Straßenverkehr ausgestattet. Sparsam und höchst effizient wird die solarelektrische Energie eingesetzt: Der Verbrauch, umgerechnet in Benzinequivalent, entspricht nur 0,1 l/100 km! Die Fahrzeuge erreichen dabei Geschwindigkeiten von deutlich über 100 km/h.
Für die Studierenden aus den Fachbereichen Elektrotechnik und Informatik sowie Mechatronik und Maschinenbau ist dies Faszination und Motivation, an derartig zukunftsorientierten, die Umwelt schonenden Projekten mitzuarbeiten. Prof. Dr. Friedbert Pautzke vom Fachbereich Elektrotechnik und Informatik, Initiator und treibende Kraft des Projektes "SolarCar" an der FH Bochum, ist begeistert vom Engagement "seines" studentischen Teams: "Alle Fähigkeiten, die einen professionellen Ingenieur auszeichnen, können die Studenten in einem internationalen Umfeld unter Beweis stellen."
Zahlreiche Modifikationen haben die zukünftigen Ingenieure rund um Teamchef Thomas Hengmith vorgenommen, um das Fahrzeug optimal auf das Rennen in Griechenland vorzubereiten. Unter anderem sind Bremsen und Lenkung überarbeitet worden, denn zahlreiche Kurven und Steigungsstrecken stellen völlig andere Anforderungen an das Fahrwerk als die schnurgerade Piste des Stuart-Highways "Down under". Völlig neu gefertigt wurde die Hinterradschwinge des Photonen-getriebenen Rennwagens, denn die kurvenreiche griechische Strecke lässt deutlich höhere Kräfte quer zur Fahrtrichtung auf das Fahrwerk einwirken.
Die in Australien eingesetzten seitlichen Solarflächen dürfen in Griechenland nicht verwendet werden. Mit Unterstützung des Spezialisten Hans Gochermann, Hersteller des Hochleistungs-Solargenerators und Hauptsponsor des Teams,
wurden die vorhandenen Module so modifiziert, dass 8 qm Generatorfläche mit einer Leistung von 2 kW zur Verfügung stehen. Zur Überwachung der elektrischen Leistungsdaten wird das bluetooth-gestützte Telemetriesystem eingesetzt, das bei der World Solar Challenge 2003 in Australien mit dem Preis für technologische Innovation ausgezeichnet worden ist. Diverse Spannungen, Ströme und Temperaturen werden mit dem an der FH Bochum entwickelten System per Funk zum Begleitfahrzeug übertragen, wichtig für die optimale Strategie zur Nutzung der vorhandenen Energieressourcen. Wie HansGo! bei diesem olympischen Abenteuer abschneidet, kann man hautnah miterleben. Auf den Internetseiten der FH Bochum wird Stefan Spychalski täglich aus Griechenland berichten.
Weitere Informationen:
http://www.fh-bochum.de/solarcar