IP im Mai: Patient Deutschland
Woran leidet der Patient Deutschland? Welche Reformen, welche Veränderungen sind erforderlich, damit es Wirtschaft und Gesellschaft wieder besser geht? In der Mai-Ausgabe der Zeitschrift INTERNATIONALE POLITIK (IP) untersuchen renommierte Autoren die Ursachen für die "deutsche Krankheit" und geben Empfehlungen für den Ausweg aus der Krise.
"Es wird eine neue Balance geben zwischen Staat und Markt, Gesellschaft und Familie, kollektiver Sicherheit und Eigenvorsorge", prognostiziert der Berliner Publizist Warnfried Dettling. Er bezeichnet Deutschland als ein Land im Übergang, in dem es Politikern wie Bürgern erst langsam dämmert, dass es nicht immer so weiter gehen kann wie bisher. Die wichtigste Aufgabe der Politik liege heute darin, Hoffnung zu begründen und Vertrauen in die Zukunft zu wecken. "Dazu braucht es jedoch Politiker, die mehr sind als Machtspieler, Gesellschaftsarbeiter, Narzissten oder Interessenvertreter."
Der Göttinger Politikwissenschaftler Franz Walter analysiert die Krise des politischen Systems in Deutschland: "Das Bild von Politik, das in der deutschen Gesellschaft vorherrscht, hat mit der Wirklichkeit und den Möglichkeiten deutscher Politik wenig zu tun." Daraus resultiere ein Sinnverlust der Politik, der "das Land so missgelaunt macht, so nölig, so folgenlos verdrossen, weil es nicht weiß, wohin es geht und weil es über Alternativen ernsthaft nicht einmal nachdenkt."
Weitere Themen in Kürze: Für den Präsidenten des Münchner ifo-Instituts Hans-Werner Sinn besteht die deutsche Krankheit in der strukturellen Arbeitslosigkeit der wenig qualifizierten Menschen; der Bielefelder Bevölkerungsexperte Herwig Birg erklärt den demographisch bedingten Verteilungsstress und Jutta Allmendinger zeigt, dass Deutschland vom Vorbild zum Problemfall in der Ausbildung geworden ist.
Das Scheitern der USA in Irak steht im Mittelpunkt der aktuellen Beiträge von Professor Udo Steinbach und Stern-Reporter Christoph Reuter.
Weitere Informationen:
http://www.dgap.org/IP/ipaktue.htm