Erfurter Professorin erhält Preis des Canada Council
Studien zur kanadischen Einwanderungspolitik ausgezeichnet
Die Kulturförderungsbehörde Canada Council for the Arts hat Dr. Christiane Harzig, Geschichtsprofessorin an der Universität Erfurt, mit dem diesjährigen John G. Diefenbaker-Preis ausgezeichnet. Unter den Bestimmungen des Studienauftrags wird sie ein Jahr lang an der University of Winnipeg arbeiten, um ihre Studien auf dem Gebiet der kanadischen Einwanderungspolitik in Bezug auf Hausarbeiterinnen fortzusetzen. Dabei steht die Frage im Vordergrund, wie die nach Kanada ausgewanderten Hausangestellten die politischen Rahmenbedingungen und ihre Arbeitsverhältnisse nutzen konnten, um ihre persönliche Lebensziele zu verwirklichen.
David Burley, der einen Lehrstuhl für Geschichtswissenschaft an der University of Winnipeg bekleidet, sagte: "Frau Professor Harzig ist eine ausgewiesene Wissenschaftlerin von internationalem Rang, bekannt für ihre hervorragenden Beiträge zur Migrationsgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Geschlechterverhältnisse in diesem Zusammenhang. In ihren Arbeiten hat sie verstanden, aus kulturgeschichtlichen Einblicken gewonnene Erkenntnisse ideenreich mit peinlich genauen empirischen Forschungen zu vereinbaren."
Der im Jahre 1991 gestiftete John G. Diefenbaker-Preis wird jährlich im Andenken an den ehemaligen Premierminister John G. Diefenbaker verliehen. Der Preis ermöglicht deutschen Wissenschaftlern, bis zu 12 Monate in Kanada zu verbringen, um zu Fragen aus den Sozial- und Geisteswissenschaften zu arbeiten. Kandidaten müssen von einer Hochschulfakultät oder einem Forschungsinstitut in Kanada vorgeschlagen werden.
Der mit 75 000 $ kan. dotierte Preis wird vom Canada Council for the Arts zur Verfügung gestellt. Zusätzlich ersetzt die Forschungsbehörde Social Sciences and Humanities Research Council of Canada Reisekosten bis zu 20 000 $ kan. Der Preis wird im Rahmen einer Stiftung von ca. 2 Mio. $ kan. aus kanadischen Bundesmitteln finanziert und vom Canada Council for the Arts verwaltet.
Die in Berlin geborene Wissenschaftlerin promovierte im Jahre 1990 an der Technischen Universität Berlin. Harzig lehrte an der Freien Universität Berlin, der Universität Bremen, der York University in Toronto und der State University of New York in Buffalo. Seit dem Sommersemester 2003 ist sie an der Universität Erfurt mit der Vertretung des Lehrstuhls für Nordamerikanische Geschichte betraut. Ihre Spezialgebiete sind die Sozial- und Kulturgeschichte Nordamerikas sowie die Migrationsforschung im transatlantischen Raum. Im Wintersemester hat sie mehrere Gastvorträge von kanadischen Professoren organisiert, finanzielle Unterstützung durch die Kanadische Botschaft für die Durchführung eines Projektes zur kanadischen Flüchtlingspolitik bekommen sowie Bibliotheksmittel für kanadische Literatur eingeworben. Aktiv bringt sie sich auch im Studium Fundamentale mit einem Seminar zu "Zwangsmigration" ein, an dem sich ca. 50 Studierende beteiligen. Christiane Harzig ist Mitglied verschiedener internationaler akademischer Vereinigungen einschließlich der Gesellschaft für Kanadastudien in deutschsprachigen Ländern und der Historischen Gesellschaft Kanadas, in der sie sich am Frauenausschuss beteiligt.
Quelle: Pressemitteilung des Canada Council of the Arts
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