"Vom Eigensinn der Kunst" - Bamberger Hegelwoche 2004 beginnt am 15. Juni
Moderne Kunst hat ihren Eigensinn, der sich nur dem erschließt, der ihre Wege mitgeht. Das Publikum erlebt zeitgenössische Kunst weithin als provokant und eigensinnig. Der Frage, ob und wie Verständigung möglich ist, ist die diesjährige Hegelwoche der Universität Bamberg gewidmet.
"Echte Kunst ist eigensinnig." Dieser Ansicht war schon Ludwig van Beethoven. Kunst ist ein Teil und Spiegel der Kultur, auch in unserer modernen Welt. In einer freiheitlichen Gesellschaft entwickeln sich Menschen, einzelne Branchen und ganze Kulturbereiche nach je eigenen Zielen und Regeln. So sucht auch die Kunst der Moderne nach spezifisch künstlerischen Wegen, die nur sie selbst als Kunst gehen kann. Sie hat ihren Eigensinn, der sich nur dem erschließt, der ihre Wege mitgeht. Das Publikum erlebt zeitgenössische Kunst weithin als provokant und eigensinnig. Man will das Kunstwerk verstehen, seinen Sinn erschließen. Die Kunst aber antwortet wiederum durch ihre Kunstwerke. Ob Verständigung an dieser Stelle möglich ist, dieser Frage ist die diesjährige Hegelwoche an der Universität Bamberg gewidmet, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Bamberg und dem Fränkischen Tag von der Otto-Friedrich-Universität organisiert wird.
DAS PROGRAMM
Dienstag, 15. Juni, 19.15 Uhr, AULA der Universität (ehem.
Dominikanerkirche)
Begrüßung: Herbert Lauer, Oberbürgermeister der Stadt Bamberg
Einführung: Prof. Dr. Roland Simon-Schaefer, Philosophie, Bamberg: "Gegen Interpretation. Hommage à Susan Sontag"
Vortrag: Prof. Dr. Ruth Klüger, University of California Irvine: "Hoch und Niedrig in der Literatur" mit anschließender Diskussion
Empfang im Kreuzgang
Mittwoch, 16. Juni, 19.15 Uhr, AULA der Universität (ehem.
Dominikanerkirche)
Begrüßung: Prof. Dr. Christian Schröer, Philosophie, Universität Bamberg
Vortrag: Prof. Dieter Welzel, ehem. Präsident der Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig: "Extase"
Vortrag: Prof. Dr. Martin Zenck, Historische Musikwissenschaft, Bamberg: "Der Dämon der Eingebung. Vom Verstehen und Nichtverstehen beim Herstellen der Kunst" mit anschließender Diskussion
Donnerstag, 17. Juni, 19.15 Uhr, Hegelsaal der Konzert- und Kongresshalle
Begrüßung: Prof. Dr. Roland Simon-Schaefer
Podiumsdiskussion: "Präsentation statt Interpretation"
Kurzvortrag: Gijs van Tuyl, Direktor des Kunstmuseums Wolfsburg
Podiumsteilnehmer: Prof. Dr. Ruth Klüger (California), Gijs van Tuyl (Wolfsburg), Prof. Dieter Welzel (Braunschweig), Prof. Dr. Simon-Schaefer (Bamberg), Prof. Dr. Martin Zenck (Bamberg), Gesprächsleitung: Klaus Podak, Süddeutsche Zeitung
Alle Interessenten sind herzlich eingeladen! Die Veranstaltungen sind öffentlich.
Der Besuch ist kostenfrei.