TU Dresden: Amerikanische und deutsche Wissenschaftler analysieren Fotos der Hermann-Krone-Sammlung
Am Institut für Angewandte Photophysik der TU Dresden analysieren amerikanische und deutsche Wissenschaftler gemeinsam Fotos der Hermann-Krone-Sammlung
28. Mai (11 Uhr): Pressegespräch mit Wissenschaftlern des Getty Conservation Institutes, Los Angeles, und Hermann-Krone-Sammlung, TU Dresden
Das Getty Conservation Institute aus Los Angeles ist gegenwärtig am Institut für Angewandte Photophysik der TU Dresden zu Gast und untersucht mit ihrer mobilen Laboreinheit kostbare Foto-Originale des Historischen Lehrmuseums für Photographie von Hermann Krone. Die Analysen der Originalfotos werden von Dr. Stusan C. Stulik, Senior Scientist am Getty Center, Los Angeles, und Dr. Andreas Krase, Photohistoriker und Beauftragter der Krone-Sammlung, gemeinsam vorgenommen.
Die Fotos aus Dresden fungieren für die Amerikaner als hochwertige Referenzobjekte in ihrem mehrjährigen Forschungsvorhaben, da sie sowohl historisch als auch technisch und fotochemisch sehr gut dokumentiert sind.
Dr. Stulik ist mit einer eigens für den mobilen Einsatz entwickelten Laboreinheit angereist, die es erstmals möglich macht, die chemische Zusammensetzung der kostbaren Originale berührungsfrei, d. h. ohne Beschädigung, zu analysieren.
Die Mobilität der Laboreinheit und die Berührungsfreiheit erschließen dem Verfahren neue Anwendungsfelder. So können nun auch transportunfähige und hochempfindliche Kunstwerke - Gemälde ebenso wie Fotografien - untersucht werden.
Kern der in zwei Kisten mittlerer Größe unterzubringenden Apparatur ist ein tragbares Röntgengerät, das ursprünglich für den Mars-Rover der NASA entwickelt worden ist und derzeit den fortgeschrittensten Stand der Technik darstellt. Durch den Abgleich mit schon vorliegenden Messergebnissen kann innerhalb kurzer Zeit festgestellt werden, welches Verfahren bei der Herstellung der Fotografien angewandt wurde.
Manchem Geheimnis aus der Entstehungszeit kann dadurch auf die Spur gekommen werden: Stimmt die Datierung überhaupt, ist das Bild ein Original oder eine spätere Kopie, war es Ergebnis eines Experiments oder Massenware, besteht die Gefahr, dass es ganz verblassen wird, schließlich: Wurde die Fotografie nachträglich überarbeitet, um das Ergebnis zu verbessern, vielleicht die Porträtierten zu verschönern?
Dr. Stulik wird sein Verfahren, das auch zu aufsehen erregenden Ergebnissen bei der Analyse der ältesten erhaltenen Photographie der Welt aus dem Jahre 1826 geführt hat, am Beispiel vorführen.
Datum: Freitag, 28. Mai 2004
Ort: Institut für Angewandte Photophysik der TU Dresden, George-Bähr-Str.1, 01062 Dresden, Beyer-Bau, 1. Stock, Raum 96
Beginn: 11 Uhr
Die Teilnehmer der Pressekonferenz sind herzlich eingeladen, Fotografien aus dem Familienarchiv oder anderen Beständen mitzubringen, deren Herkunft und Zustand bisher Rätsel aufgeben, um ihre Zusammensetzung analysieren zu lassen.
Bei Interesse können die gewonnenen Daten in den elektronischen Atlas aufgenommen werden, der bei Abschluss des weltweit durchgeführten Projektes die chemischen Signaturen aller fotografischen Verfahren enthalten soll, die jemals angewandt wurden.
Der direkte Zugang zum Institut erfolgt von der Rückseite des Beyer-Baus. Der Eingang im Souterrain ist ausgeschildert. Die Krone-Sammlung befindet sich im 2. Stock.
Weitere Informationen: Tel. 0351 463-33850
Weitere Informationen:
http://www.iapp.de/krone