DOrtmund Nutritional and Anthropometic Longitudinally Designed Study wird volljährig
Kraft: Institut für Kinderernährung in Dortmund und Universität Bonn bündeln europaweite Spitzenforschung aus NRW bei der Kinderernährung
Gestillte Kinder werden seltener übergewichtig, Mädchen trinken mehr als Jungen, Kinder essen zu wenig Gemüse: Die Qualität der Ernährung in der Kindheit und im frühen Erwachsenenalter hat entscheidenden Einfluss auf die langfristige Entwicklung und körperlich-geistige Gesundheit des Menschen - umgekehrt gewinnen die gesellschaftlichen Folgen von Fehlernährung immer mehr an Bedeutung. Aus diesem Grund führt das Dortmunder Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) seit 1985 eine in Europa einzigartige Langzeitstudie zu Ernährung, Stoffwechsel, Wachstum und Entwicklung von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen durch, die vom nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministerium mit jährlich über einer Million Euro gefördert wird. Ministerin Hannelore Kraft: "Ich freue mich sehr, der Donald-Studie heute persönlich zur 'Volljährigkeit' gratulieren zu können, denn sie ist ein herausragender Beleg für exzellente Forschung aus NRW, die - einmal mehr - eine europaweite Spitzenposition einnimmt."
Um die Zusammenhänge zwischen Ernährung und gesundheitlicher Entwicklung zu erkennen, werden in der DONALD Studie (DOrtmund Nutritional and Anthropometic Longitudinally Designed Study) jährlich 40 Säuglinge aufgenommen und bis zur Volljährigkeit wissenschaftlich begleitet. Im Verlauf von 18 Jahren wurde so die Ernährungsentwicklung von über 1.150 Kindern akribisch dokumentiert und ausgewertet. Es konnten tiefgreifende Erkenntnisse gewonnen werden, die national und international einen einmaligen Beitrag zum Gesundheitsschutz und der Krankheitsprävention leisten. Das FKE avancierte so zum nationalen Referenzinstitut für Kinderernährung in Deutschland und zum führenden Institut für spezielle Fragen der Kinderernährung in der Europäischen Union. Professor Michael Lentze, Leiter des FKE: "Die DONALD Studie liefert einzigartige Referenzdaten zur Ernährung von Kindern in unserem Lande. Soweit es die Ernährung betrifft, gibt sie darüber hinaus detaillierte Auskunft zu vielen Fragen des Gesundheitsschutzes und der Krankheitsprävention bei Kindern. Die Erkenntnisse dieser Studie schaffen die Grundlage für Richtlinien und Gesetze in der Europäischen Gemeinschaft, wie es bereits bei den Schadstoffgrenzwerten in der Säuglingsernährung der Fall war."
Mit einem gemeinsamen Kooperationsvertrag wird das 1964 gegründete Forschungsinstitut künftig organisatorisch der Universität Bonn angegliedert, um so die Forschung im Bereich der Kinderernährung in NRW noch stärker als bisher zu bündeln. Auf diese Weise können sich die Potentiale beider Partner ideal ergänzen: die fortlaufende Erfassung der Ernährungswirklichkeit von Heranwachsenden durch das FKE und die vielfältigen Forschungsansätze auf breiter wissenschaftlicher Basis in Bonn, insbesondere an den Lehrstühlen für Kinderheilkunde und für Kinderzahnheilkunde sowie am Institut für Ernährungswissenschaft. Ministerin Kraft: "Aufgrund ihres hohen Alltagsbezugs werden die gemeinsamen Forschungsprojekte sehr praktische Hinweise für die tägliche Ernährung liefern, so dass diese Bonn-Dortmunder Kooperation prädestiniert ist, Forschung im Dienst der Gesundheit zu leisten." Professor Michael Lentze: "Durch die Anbindung an die Universität Bonn kann das FKE eine enge Zusammenarbeit in Forschung und Lehre mit der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, speziell mit der Medizinischen Fakultät und Landwirtschaftlichen Fakultät beginnen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der Universität und danken allen, die an diesem Prozess beteiligt waren."