WR empfiehlt Umstrukturierung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Bonn
Der Wissenschaftsrat stellt fest, dass das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte im Vergleich zu anderen internationalen Zulassungsbehörden weniger effizient arbeitet. Das Bundesinstitut ist für die Zulassung fast aller Arzneimittel einschließlich der Überwachung der Risiken von Arzneimitteln und Medizinprodukten sowie des legalen Verkehrs mit Betäubungsmitteln in Deutschland zuständig. Zur Sicherung und Verbesserung der für die Erfüllung dieser Aufgaben notwendigen hohen fachlichen Kompetenz wird deshalb neben einer Umstrukturierung des Instituts vor allem eine Stärkung der wissenschaftlichen Grundlagen empfohlen. Der Wissenschaftsrat hatte die wissenschaftliche Arbeit des Bundesinstituts auf Wunsch des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) begutachtet.
Für das Gesundheitswesen in Deutschland ist die Wahrnehmung der Aufgaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte unverzichtbar. Deshalb müssen die Mitarbeiter des Instituts über eine hohe Expertise verfügen, die immer wieder auf den neuesten Stand gebracht wird. "Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte muss sich umstrukturieren und eine eigene, bislang nur in Ansätzen vorhandene Forschungsbasis aufbauen", resümiert der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Karl Max Einhäupl. "Es sollte sich künftig auf wenige, für seine Zulassungsaufgaben aber wichtige Forschungsgebiete konzentrieren und diese in einem langfristigen Forschungsprogramm festlegen." Die regelmäßige Evaluierung der Forschungsarbeiten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte ist vom Wissenschaftlichen Beirat des Instituts zu übernehmen. Der für die Umstrukturierung bereitgestellte Forschungsetat muss in den nächsten fünf Jahren auf mindestens zehn Prozent des Gesamtetats steigen.
In drei Jahren soll dem Wissenschaftsrat ein Bericht über die Umsetzung seiner Empfehlungen vorgelegt werden. Er wird dann entscheiden, ob er dem Bund eine erneute Begutachtung des Instituts empfiehlt.
Hinweis: Die "Stellungnahme zur Bundesminstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Bonn"
(Drs. 6102/04) wird im Netz als Volltext (www.wissenschaftsrat.de) veröffentlicht, sie kann aber auch bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates per Email (post@wissenschaftsrat) angefordert werden.
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