RUB-Psychologie: Grundlagenwerk zum Internet-Recruiting erschienen
Mit der Personalauswahl via Internet sind Unternehmen dem Papier immer einen Schritt voraus: Sie finden schneller und gezielter den passenden Bewerber für eine Stelle. Geeignete Methoden und Tests tragen Psychologen der RUB um Prof. Dr. Heinrich Wottawa in ihrem Buch "Recruiting und Assessment im Internet" zusammen, das heute erscheint (Verlag Vandenhoeck und Ruprecht). "Mit unserem Buch bringen wir Personalentscheider aus Unternehmen auf den aktuellen Stand der Dinge - auch diejenigen, die Internet-Recruiting bisher nicht anwenden", so Wottawa.
Bochum, 08.06.2004
Nr. 180
Dem Papier einen Schritt voraus
Neuerscheinung: Recruiting und Assessment im Internet
RUB-Psychologie: Grundlagenwerk für Personalentscheider
Mit der Personalauswahl via Internet sind Unternehmen dem Papier immer einen Schritt voraus: Sie finden schneller und gezielter den passenden Bewerber für eine Stelle. Geeignete Methoden und Tests tragen Psychologen der RUB um Prof. Dr. Heinrich Wottawa in ihrem Buch "Recruiting und Assessment im Internet" zusammen, das heute erscheint (Verlag Vandenhoeck und Ruprecht). Der Lehrstuhl von Prof. Wottawa ist deutschlandweit führend auf diesem Gebiet: "Mit unserem Buch bringen wir Personalentscheider aus Unternehmen auf den aktuellen Stand der Dinge - auch diejenigen, die Internet-Recruiting bisher nicht anwenden", so Wottawa.
Deutschland hinkt hinterher
Deutschland hinkt im internationalen Vergleich hinterher. Während Internet-Recruiting in anderen europäischen Ländern und in den USA mittlerweile selbstverständlich ist, sind hierzulande nur die großen, international ausgerichteten Unternehmen auf diesem Gebiet aktiv. "Das ist verheerend für den Mittelstand", sagt Prof. Wottawa. "Die Webseiten der großen Konzerne sind ohnehin bekannt: Wenn ein potenzieller Bewerber hier die Möglichkeit hat, von zu Hause aus an einem Auswahlverfahren teilzunehmen, ist klar, dass für den Mittelstand letztlich nur die Bewerber übrig bleiben, die die großen Unternehmen nicht akzeptiert haben."
Zwölf konkrete Beispiele
In zwölf Projektbeispielen zeigen die Bochumer Psychologen Wege, wie große und auch mittelständische Unternehmen das Internet optimal nutzen können, etwa in so genannten "Pools". Zehn nationale und zwei internationale Beispiele verdeutlichen, welche Möglichkeiten das Internet-Recruiting bietet - vom "Anlocken" interessanter Bewerber über verschiedene Stufen der Vorauswahl bis hin zu Beiträgen von Internet-Tests für die endgültige Entscheidung unter den eingeladenen Bewerbern. Darunter sind auch Verfahren und Tests, die Wottawas Team für große Konzerne entwickelt hat (Allianz, RWE, Deutsche Bank, Siemens).
Das perfekte Medium der Bewerberauswahl
Die Geschichte der Personalauswahl via Internet ist noch jung: Von den zunächst noch sehr primitiven Anfängen in den späten 90er-Jahren über den großen, allgemeinen Internet-Boom im Jahr 2000 und den "Crash" im darauffolgenden Jahr, der noch immer nachwirkt. "In der Anfangsphase, bevor es wirklich gute Online-Tools gab, wurde im Internet vieles gemacht, was den Recruitern deutlich mehr Arbeit als Nutzen gebracht hat. Es macht keinen Sinn, die konventionellen Bewerbungsunterlagen statt mit der Post via E-mail zu versenden. Internet-Recruiting hat wegen solcher negativen Erfahrungen bis heute noch immer nicht das Ansehen, das es haben könnte", so Wottawa. "Dabei lassen sich mit seriösen und wissenschaftlich fundierten Online-Tests exzellente Mitarbeiter gewinnen. Das Internet ist das perfekte Medium dafür."
Größere Treffsicherheit und geringere Kosten
Mit ihrem neuen Buch wollen die Bochumer Psychologen dazu beitragen, Berührungs- und Schwellenängste bei Personalverantwortlichen gegenüber psychologisch fundierten eignungsdiagnostischen Verfahren im Internet abzubauen. "Gerade jetzt, wo viele Unternehmen sich aus großen Bewerberzahlen die Besten aussuchen können, bieten gute Verfahren im Internet nicht nur eine verbesserte Treffsicherheit, sondern reduzieren auch wesentlich die Kosten des Recruitingprozesses insgesamt", so Wottawa. "Voraussetzung ist allerdings, dass die notwendigen Absage-Entscheidungen zu einem großen Teil vollautomatisch erfolgen können, und zwar in genau der gleichen Weise, wie es ein erfahrener Recruiter macht, nicht mit einfachen 'Filtern'. An den Methoden dafür arbeiten wir seit 1986."
Der schnellere Weg
Deutsche Unternehmen bevorzugten derzeit noch die konventionelle Bewerbung. "Für viele Bewerber, vor allem für leistungsstarke Schul- und Hochschulabgänger, ist das Internet ein absolut selbstverständliches Medium, dessen Vorteile sie gern nutzen, was man leider noch nicht von allen Recruitern sagen kann. Sie sind zum Teil eher an ihre konventionellen Bewerbermappen gewöhnt", so Wottawa. "Das wird sich aber sicher ändern. Dafür zeigen wir in unserem Buch viele anschauliche Beispiele, wie effizient sich das Internet nutzen lässt: So hat die RWE AG zum Beispiel Stellenbesetzungen innerhalb von vier Wochen abgeschlossen - ohne Papier und ohne Postweg".
Titelaufnahme
Christine Kirbach, Christian Montel, Stefan Oenning und Heinrich Wottawa: Recruiting und Assessment im Internet. Werkzeuge für eine optimierte Personalentwicklung, 222 Seiten, Verlag Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2004, 49,90 Euro, ISBN 3-525-49071-2
Weitere Informationen
Prof. Dr. Heinrich Wottawa, Lehrstuhl für Diagnostik, Evaluation und Methodenlehre, Fakultät für Psychologie der Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-22676, E-Mail: heinrich.wottawa@rub.de, Internet: http://www.rub.de/psy-dekanat/meth/ oder http://www.eligo.de
Weitere Informationen:
http://www.rub.de/psy-dekanat/meth/
http://www.eligo.de