Polnische Pendlerinnen im Ruhrgebiet: Vortrag präsentiert erste Forschungsergebnisse
Mehr und mehr Polinnen übernehmen Dienstleistungen in der pri-vaten Altenpflege und in deutschen Haushalten. Sie pendeln aus den strukturschwachen Gebieten Polens nach Deutschland und dabei auch ins Ruhrgebiet, um hier unter verdeckten Bedingungen zu arbeiten. Ihre Arbeits- und Lebensbedingungen sowohl aus deutscher wie auch aus polnischer Perspektive untersuchen zur Zeit Dortmunder und Krakauer Wissenschaftlerinnen gemeinsam. Ihre ersten Forschungsergebnisse präsentieren sie jetzt im Rahmen eines öffentlichen Vortrages.
Vortrag
"Grenzräume - Zwischenräume in der europäischen Migration. Polnische Pendlerinnen ins Ruhrgebiet"
17. Juni 2004, 16.15 Uhr
Raum 3.425, Emil-Figge-Str. 50, Campus Nord
Die Grenze zwischen Polen und Deutschland ist durch die Auflö-sung des Ostblocks durchlässiger geworden. Der EU-Beitritt Po-lens zum 1. Mai dieses Jahres brachte weitere Freizügigkeit mit sich. Entwickelt hat sich seither eine neue Form der Pendelmigration: Etwa alle drei Monate reisen diese Migrantinnen zwischen ihrem Heimatort in Polen und ihrem Arbeitsort in Deutschland hin und her und leben so in zwei Ländern unter jeweils ganz unter-schiedlichen Bedingungen. Wie diese Pendlerinnen ihr Leben in "zwei Welten" gestalten, wie sie die räumlichen Entfernungen überwinden und welche Strategien sie entwickeln, um ihren Arbeitsplatz zu finden und über ein personelles Rotationssystem aufrecht zu erhalten. Mit diesen Fragen beschäftigt sich Wissenschaftlerinnen der Universität Dortmund sowie der Jagiellonen Universität Krakau im Rahmen eines Forschungsprojektes, das von der VW-Stiftung für zwei Jahre gefördert wird. In gemeinsamen Arbeitstreffen und zwei Tagungen soll ein Austausch der Forschungsergebnisse erfolgen sowie die Migrationstheorie gemeinsam weiterentwickelt werden.
Informtionen:
Prof. Dr. Sigrid Metz-Göckel, Ruf: (02 31) 7 55 - 55 30
Kontakt:
Angelika Willers, Ruf: 7 55-54 49