Keine Angst vor weißen Kitteln
Teddybär-Krankenhaus am 23. und 24. Juni auf dem Universitätsplatz Heidelberg / Kinder bringen ihre "kranken" Teddys zum Arzt
(jb) Zum fünften Mal schlägt das Teddybär-Krankenhaus sein Behandlungs-Zelt auf dem Universitätsplatz in Heidelberg auf. Am 23. und 24. Juni können Kinder ihre "kranken" Plüschtiere zu den "Teddy-Docs" bringen und von ihnen behandeln lassen. Medizinstudenten der Universität Heidelberg haben als Teddy-Docs "Sprechstunden" von 9 bis 12 Uhr und von 12.45 bis 16 Uhr. Ziel des Projektes ist, Kindern auf spielerische Weise die Angst vor einem Arztbesuch oder einem Krankenhausaufenthalt zu nehmen. Die Schirmherrschaft hat in diesem Jahr Oberbürgermeisterin Beate Weber übernommen.
Teddy-Krankenhaus mit Behandlungszimmer, Operationssaal, Apotheke und Krankenwagen
Die Organisatoren der Veranstaltung, die Lokalgruppe des Deutschen Formulanten-austausches (dfa) und der European Medical Students Association (EMSA), haben Kindergartengruppen aus Heidelberg und Umgebung eingeladen. Vor allem an den beiden Nachmittagen des 23. und 24. Juni können auch Kinder unabhängig von ihrer Kindergartengruppe das Teddybär-Krankenhaus besuchen. Im bunt geschmückten Sanitätszelt behandeln die Teddy-Docs die Plüsch-Patienten in einem großen Behandlungsraum. Auch ein Operationssaal, eine Apotheke und ein Wartezimmer stehen bereit. Außerdem können die Kinder einen Krankenwagen des Roten Kreuzes erkunden.
Im Wartezimmer wird den Kindern mit Malbüchern und Bastelsachen ein erster Einblick in das Innere des menschlichen Körpers vermittelt. Danach geht es ins Behandlungszimmer, wo die Teddy-Docs die Krankengeschichte von den "Eltern" der Stofftiere erfragen. Anschließend werden die Teddys untersucht und behandelt. Die Behandlung beschränkt sich auf nicht invasive Maßnahmen wie Abhören, Abtasten und Verbände anlegen. Je nach Diagnose kommen die kleinen Patienten zum Röntgen oder auch in den Operationssaal. Mit dem passenden Rezept können die "Eltern" in der Apotheke Schokoladen-Medikamente abholen.
Teddy-Docs nehmen Kindern die Angst vor Arztbesuchen
Die Heidelberger Studenten wollen den Kindern die ungewohnte Situation beim Arzt oder im Krankenhaus spielerisch näher bringen. "Die Kinder sind mit viel Neugier und Eifer bei der Sache", berichtet die Medizinstudentin Julia Dresel, die bereits zum dritten Mal als Teddy-Doc dabei ist. Als "Eltern" tragen sie Verantwortung für ihre Plüschtiere und erzählen die Krankengeschichte der Teddys. "Oft sind das Dinge, die die Kinder im Familienkreis schon erlebt haben und jetzt auf ihr Stofftier übertragen", erklärt Julia Dresel. "Zum Beispiel hat der Bruder den Teddy von der Schaukel geschubst und das arme Tier hat jetzt das Bein "verbrochen". Knochenbrüche sind sehr beliebt bei den Kleinen, weil wir dann röntgen und Verbände anlegen."
Im Vorfeld erarbeiten die Kinder im Kindergarten das Thema "Krankheit" und besprechen die Krankheitsgeschichten der Plüschtiere. Auch die Medizinstudenten bereiten sich auf ihre Rolle als "Ärzte" vor. Erfahrene Teddy-Docs berichten, wie die Kinder in bestimmten Situationen reagieren und welche Fragen sie häufig stellen. "Bei Aussagen wie "Mein Teddy hat Krebs" müssen wir wissen, wie wir kindgerecht reagieren", erklärt Julia Dresel.
Teddybär-Krankenhäuser gibt es inzwischen europaweit
Die Idee des Teddybär-Krankenhauses stammt ursprünglich aus Skandinavien. In Deutschland wurde das Projekt erstmals vor vier Jahren in Heidelberg durchgeführt. Das Teddybär-Krankenhaus ist über die Landesgrenzen hinaus sehr erfolgreich: Inzwischen können Kinder in ganz Europa ihre Plüschtiere von Teddy-Docs behandeln lassen, in Deutschland in rund 20 Städten.
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http://www.med.uni-heidelberg.de/aktuelles/
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