Prof. Steinmetz legt Amt bei mephisto 97.6 nieder
Grund: Kandidatur als Sachverständiger des Medienrats der Sächsischen Landesmedienanstalt
Mit sofortiger Wirkung legt Prof. Dr. Rüdiger Steinmetz (Universität Leipzig) sein Amt als Programmdirektor bei mephisto 97.6, dem Leipziger Universitäts- und Lokalsender, nieder. Der Medienwissenschaftler will damit jeden Anschein vermeiden, es könne zu einer Interessenkollision kommen zwischen dieser Funktion und dem Amt als Sachverständiger des Medienrats der Sächsischen Landesmedienanstalt (SLM), für das er von mehreren gesellschaftlich relevanten Gruppen des Landes vorgeschlagen wurde. In der nächsten Woche werden die Abgeordneten des Sächsischen Landtages über die Kandidatinnen und Kandidaten abstimmen.
Entsprechend § 31 des Sächsischen Privatrundfunkgesetzes müssen die fünf Mitglieder des Medienrats als Sachverständige eine besondere Eignung in einem der Bereiche Medienwissenschaft, Journalistik, Medienwirtschaft, Jura, Medienpädagogik, der Rundfunktechnik oder in einem ''sonstigen Kommunikationsbereich'' besitzen. Als Inhaber des Lehrstuhls für Medienwissenschaft und Medienkultur an der Universität Leipzig, als langjähriger Journalist und Journalisten-Ausbilder besitzt Steinmetz diese Eignung gleich in mehrfacher Hinsicht.
''Angesichts der Bedeutung und Dimension der Aufgaben des Medienrats halte ich eine sehr hohe mediale Fachkompetenz und die völlige medienwirtschaftliche und parteipolitische Unabhängigkeit für unverzichtbar'', so Steinmetz. Das sei ein wesentlicher Sinn des Mediengesetzes, so dass langjährige und verdiente Politiker, welcher Couleur auch immer, ihre Ambitionen auf dieses Amt sehr genau überprüfen sollten. Der Medienwissenschaftler ist parteipolitisch nicht gebunden. Er steht für das Amt im SLM-Medienrat zur Verfügung, obwohl er den Satz von Wilhelm Grimm aus dem Jahr 1837 nach wie vor als gültig ansehen muss: ''Die in Parteien geteilte Welt glaubt nicht, dass jemand anders als aus Parteiansichten habe handeln können.''
Eine sinnvolle Erprobung und begleitende Erforschung der nahen digitalen Zukunft von Fernsehen und Hörfunk hält Steinmetz für eine der vordringlichen Aufgaben der Landesmedienanstalt. Er kritisiert zugleich das verfrühte Ausgeben großer Summen für digitalen Hörfunk nach dem Gießkannenprinzip in den letzten Jahren. Im Sinne der privaten Rundfunkveranstalter in Sachsen sollten Förder- und Forschungsmittel stattdessen gebündelt werden, um Geräte, Anwendungen, deren Akzeptanz und damit künftige digitale Märkte zu erproben. Neben den laufenden Aufgaben sei diese Vorbereitung auf die Medienzukunft nicht zu vernachlässigen, so Steinmetz.
Der Leipziger Medienwissenschaftler steht für Kompetenz, die Verzahnung von Forschung und Medienpraxis, für Unabhängigkeit, politische Kompromissfähigkeit und langjährige Gremienerfahrung. ''Ich handele aus der Überzeugung heraus, dass die Gestaltung der Medienlandschaft in Sachsen zwar auch eine Sache der politisch akzentuierenden Gestaltung, aber doch vor allem auch eine der Medien-Expertise sein muss'', betont er.
Kontakt:
Prof. Dr. Rüdiger Steinmetz
Telefon: 0341 97-35700
E-Mail: Ruediger.Steinmetz@t-online.de
Fax: 0341 97-35749
Weitere Informationen:
http://www.ddr-fernsehen.de/ 6dokumentarfilm/steinmetz.shtml
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