Braunschweig: Wenn Wind und Bauwerk wechselwirken - Büssing-Preis für Björn Hübner und Elmar Walhorn
Der Wind kann Bauwerke in teils sehr starke Schwingungen versetzen. Zwei Braunschweiger Wissenschaftler haben neue Verfahren entwickelt, um die komplizierte Wechselwirkung der Bauwerksstruktur mit der Strömung zu berechnen. Ihre Ergebnisse lassen sich vielfältig nutzen.
Im Zentrum der Arbeiten von Dr. Björn Hübner und Dr. Elmar Walhorn aus dem Institut für Statik der TU Braunschweig steht die Untersuchung von Bauwerksschwingungen, wie sie von Wind oder anderen Strömungen hervorgerufen werden können. Ein spektakuläres Beispiel ist der Einsturz der Tacoma-Brücke 1940 in den USA: Dort hatte die Windumströmung das stählerne Bauwerk so in Schwingungen versetzt, dass es gleichsam wie ein Baum im Wind zu schwanken begann und schließlich einstürzte. Nachdem die Forscher solche Phänomene bisher vor allem anhand von Windkanalmodellen untersucht haben, lassen sich heute auch Lösungen mithilfe hoch komplexer Rechnermodelle erarbeiten. Hierfür geeignete moderne Verfahren haben die beiden Preisträger entwickelt. Ihre Ergebnisse, die höchsten internationalen Anforderungen entsprechen, sind nicht nur für die Forschung im Bauingenieurwesen interessant; sie lassen sich beispielsweise auch zur Untersuchung von Blutströmen in Arterien oder im Flugzeugbau einsetzen.
Dr. Björn Hübner ist seit 1996 zuerst als wissenschaftlicher Mitarbeiter und jetzt als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Statik der Technischen Universität Braunschweig in Forschung und Lehre beteiligt. Dr. Elmar Walhorn ist seit 1999 zuerst als Stipendiat im Graduiertenkolleg "Wechselwirkung von Struktur und Fluid" und jetzt als Kursdirektor des internationalen Studienganges "Computational Sciences in Engineering" der TU Braunschweig tätig.
Der Heinrich-Büssing-Preis der Stiftung zur Förderung der Wissenschaften an der Carolo-Wilhelmina wird am Donnerstag, 17. Juni 2004, für die Dissertationen von Dr.-Ing. Björn Hübner: "Simultane Analyse von Bauwerk-Wind-Wechselwirkungen" und Dr.-Ing. Elmar Walhorn: "Ein simultanes Berechnungsverfahren für Fluid-Struktur-Wechselwirkungen mit finiten Raum-Zeit-Elementen" an die Nachwuchsforscher verliehen. Beide teilen sich das Preisgeld und erhalten jeweils 2.000 Euro. "Es ist eine Freude, mit so engagierten und begabten jungen Wissenschaftlern zusammen arbeiten zu dürfen, die sich als Team und persönlich so ausgezeichnet ergänzen", schwärmt Betreuer Prof. Dr. Dieter Dinkler, Institut für Statik der TU Braunschweig.
Weitere Informationen:
http://www.tu-braunschweig.de
http://www.statik.tu-bs.de/
http://www.statik.tu-bs.de/Forschung/Stroemung_Struktur/