Gadamer-Professur 2004: Prof. Jan Assmann
Eröffnung am 6. Juli um 19.15 Uhr in der Aula der Alten Universität in Heidelberg - Seine Stiftungsprofessur widmet Assmann dem Thema: "Der Preis des Monotheismus"
Am 13. März 2002 ist der Heidelberger Philosoph Hans-Georg Gadamer im Alter von 102 Jahren verstorben. Zu seinen Ehren findet nun zum dritten Mal die Gadamer-Stiftungsprofessur statt. Eingerichtet seit dem Frühjahr 2001, steht in ihrem Mittelpunkt die Auseinandersetzung bedeutender internationaler Geisteswissenschaftler mit der Hermeneutik. Die Gadamer-Professur wird von dem Stiftungsfond Deutsche Bank, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, der Universität Heidelberg und dem Fonds der Ehrenbürger der Universität Heidelberg unterstützt.
Nach Karl Heinz Bohrer und Peter Burke hat in diesem Jahr Jan Assmann die Professur inne. Mit seiner beschreibenden und verstehenden "kulturellen Gedächtnisgeschichte" folgt er den Spuren von Gadamers Hermeneutik. Von ihm wird die Gadamer-Professur 2004 am 6. Juli um 19.15 Uhr in der Aula der Alten Universität eröffnet (Grabengasse 1, 69117 Heidelberg). Seine Stiftungsprofessur widmet er dem Thema: "Der Preis des Monotheismus". Im gleichlautenden Eröffnungsvortrag wird Assmann die "Mosaische Unterscheidung" in wahre und falsche Religion aus ägyptologischer Sicht darstellen und seine zeithistorisch relevanten Thesen zu den sozio-politischen Auswirkungen des Monotheismus fortführen.
Assmann gehört zu den einflussreichsten Kultur- und Religionswissenschaftlern unserer Zeit. Seit langem steht der Heidelberger Ägyptologe im Mittelpunkt des interdisziplinären Diskurses: Die von ihm geprägten Begriffe des "kulturellen Gedächtnisses" und der "Mosaischen Unterscheidung" wirken in den verschiedenen Fachrichtungen produktiv fort. Sein kultur-politisches Engagement richtet sich unter anderem auf Fragen des Holocaust-Gedenkens. Assmann nimmt Fragen der Religion, Literaturwissenschaft, Geschichte und Politik aus der Tiefensicht des Altertumswissenschaftlers in ein Denkgefüge zusammen und zeigt ihre enge Verflochtenheit auf.
Die kritische Befragung der politischen Auswirkungen der monotheistischen Religion ist nach den jüngsten weltpolitischen Ereignissen um so dringlicher geworden. Sie wird auch Gegenstand eines Podiumsgesprächs am 9. Juli um 11.15 Uhr im Kammermusiksaal der Heidelberger Stadthalle mit Angelos Chaniotis, Uta Gerhardt, Ruth Groh, Jens Halfwassen und Christoph Markschies sein. Literaturwissenschaftlich interessant wird der Vortrag "Gott und die Götter in Thomas Manns Josephs-Roman" am 8. Juli um 19.15 Uhr in der Alten Aula der Universität werden.
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