Heigl-Preis an Professor Dr. Gerd Rudolf verliehen
Ärztlicher Direktor der Psychosomatischen Universitätsklinik Heidelberg erhält Auszeichnung für Verdienste um Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland
Prof. Dr. Gerd Rudolf, Ärztlicher Direktor der Psychosomatischen Universitätsklinik Heidelberg, wird am 19. Juni im Rahmen der Tagung "Potentiale der Psychodynamik" mit dem Heigl-Preis der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf geehrt. Damit wird der Arzt und Wissenschaftler, der vor wenigen Tagen seinen 65. Geburtstag feierte, für seine Verdienste um die Psychotherapie und Psychosomatik in Deutschland ausgezeichnet. Der Heigl-Preis ist nach seinen Stiftern, den verstorbenen Düsseldorfer Psychosomatikern Professor Franz und Annelise Heigl, benannt und wird erstmals vergeben; er ist mit 10.000 Euro dotiert.
Professor Rudolf leitet seit 1989, in der Nachfolge von Alexander Mitscherlich und Walter Bräutigam, die älteste Psychosomatische Universitätsklinik Deutschlands. Ihren nationalen und internationalen Ruf hat sie mit wichtigen Beiträgen zur Psychotherapieforschung zur Anwendung der Psychotherapie in unterschiedlichen Bereichen der Medizin und zu einzelnen psychosomatischen Krankheitsbildern - von funktionellen Körperstörungen bis zu den posttraumatischen Belastungsstörungen - ausgebaut.
Multizentrische Therapiestudie belegte Wirksamkeit der psychoanalytischen Psychotherapie
Eine herausragende Begabung von Professor Rudolf liegt darin, dass er eine innovative und im besten Sinne undogmatische Form psychodynamischer Psychotherapie zu konzeptualisieren, zu praktizieren und zu lehren versteht. Gleichzeitig ist es ihm gelungen, die empirische Erforschung dieses für die psychotherapeutische Versorgung zentralen Verfahrens maßgeblich voranzutreiben. So hat die von ihm geleitete Arbeitsgruppe vor kurzem eine langjährige multizentrische Therapiestudie abgeschlossen, die nachgewiesen hat, dass psychoanalytische Psychotherapien mit höherer Stundenzahl und -frequenz auch tatsächlich weiter reichende positive Effekte erzielen als weniger intensive tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapien.
Mit Rudolfs Namen verbinden sich außerdem wichtige Entwicklungen im Bereich der Diagnostik und Therapie einzelner psychosomatischer Erkrankungen, darunter der somatoformen und der schweren sog. "strukturellen" Störungen.
Nach seiner psychiatrischen und psychoanalytischen Ausbildung und einem Studienaufenthalt in den USA war Rudolf Mitarbeiter am AOK-Institut für psychogene Erkrankungen in Berlin-Wedding sowie Mitarbeiter und später leitender Oberarzt der Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie am Klinikum Charlottenburg der FU Berlin unter Frau Professor Annemarie Dührssen.
Zentrum für Psychosoziale Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg in Gründung
Gemeinsam mit den zuständigen Gremien und den beteiligten Lehrstuhlinhabern hat Gerd Rudolf alle Vorbereitungen getroffen, damit nach seiner Emeritierung zum Ende des Sommersemesters die Tradition der Abteilung Psychosomatik in stabilen und zugleich zukunftsgerechten Bahnen weitergedeihen kann. So ist vorgesehen, dass innerhalb des in Gründung befindlichen Zentrums für Psychosoziale Medizin mit seinem Lehrstuhl die Leitung einer größeren psychosomatischen Abteilung verbunden wird, die aus der bisherigen Abteilung Psychosomatik und der Abteilung Allgemeine Klinische und Psychosomatische Medizin der Medizinischen Klinik fusioniert werden soll.
Als stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie der Bundesärzte- und Bundespsychotherapeutenkammer wird Professor Rudolf seine ungebrochene Vitalität und sein Engagement für die Sache einer qualitativ hochwertigen Psychotherapie weiter an zentraler Stelle umsetzen können.
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