Wege zur Zivilgesellschaft in Afghanistan
Entwicklung von Schriftsprachen für die nationalen Minderheiten
ExpertInnenkommission tagt vom 20.-28. Juni 2004 an der Humboldt-Universität
Die neue Verfassung Afghanistans - im Frühjahr 2004 verabschiedet - gibt nationalen Minderheiten in Regionen, wo sie stark vertreten sind, das Recht auf Gebrauch ihrer eigenen Sprache in Schule, Medien und Amtsgebrauch. Zivilgesellschaftliche Gruppierungen der Usbeken und Turkmenen Nordafghanistans haben als erste die Initiative zur Umsetzung dieses Verfassungsartikels ergriffen. Auf einem Kongress in der zentralen Stadt des usbekisch-turkmenischen Siedlungsgebiets, Mazari Sharif, wurde im April die Entwicklung der beiden Sprachen im Sinne der Verfassung beschlossen. Hinter der Initiative stehen Abgeordnete zur Loya Jirga, Medienleute, Wissenschaftler und Lehrerinnen, aber auch Händler und Lokalpolitiker.
Vom 20. bis 28. Juni 2004 tagt in Berlin eine ExpertInnenkommission, die die Grundlagen für die Schaffung von Standardsprachen Afghanisch-Usbekisch und -Turkmenisch erarbeiten will. Der Kommission gehören mehrheitlich VertreterInnen der genannten ethnischen Gruppen an. Sie steht unter der Leitung von Prof. Dr. Ingeborg Baldauf vom Zentralasien-Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin, die mit Unterstützung durch den Sonderstab Afghanistan des Auswärtigen Amtes zu der Tagung eingeladen hat.
Am Eröffnungstag ist die interessierte Öffentlichkeit zu einführenden Kurzreferaten über wissenschaftliche und politische Aspekte sowie zu einer Podiumsdiskussion mit Konferenzteilnehmern aus Afghanistan eingeladen:
Sonntag, 20. Juni 2004, 10 Uhr; Tagungsort ist das Institut für Asien- und Afrikawissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, Schlegelstraße 26, Hinterhaus.
Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung gebeten:
Fax (+49)-(0)30-2093-6684 oder E-mail: zentralas.sekr1@asa.hu-berlin.de
Informationen Prof. Dr. Ingeborg Baldauf
Telefon [030] 2093-6667
e-mail zentralas.sekr1@asa.hu-berlin.de