Ein Leuchtturm in der Lehre: Professor Klaus Wilms
Ein "Ehren-Stethoskop" hat die Medizinische Fakultät der Uni Würzburg dem Direktor der Medizinischen Poliklinik, dem Internisten Klaus Wilms, überreicht. Zugleich bekam er den mit 10.000 Euro dotierten Albert-Kölliker-Lehrpreis der Fakultät verliehen - für sein außerordentliches Engagement bei der Ausbildung der Medizinstudierenden.
"Seit jeher gilt Professor Wilms bei den Medizinstudenten als einer der engagiertesten und beliebtesten Professoren an unserer Fakultät", so Studiendekan Professor Matthias Frosch in seiner Laudatio. Das hohe Ansehen des Geehrten schlage sich in beeindruckender Weise in den Ergebnissen der Lehrevaluationen nieder, die seit einigen Jahren an der Fakultät durchgeführt werden. Dabei belegte Wilms regelmäßig den Spitzenplatz bei der Bewertung der Vorlesungen im klinischen Abschnitt der Ausbildung.
Frosch: "Es ist kein Geheimnis, dass sich die aktive berufliche Phase von Professor Wilms dem Ende zuneigt. In wenigen Wochen wird er seine Abschiedsvorlesung halten. Damit bedeutet die Verleihung des Albert-Kölliker-Lehrpreises auch eine Würdigung des Lebenswerkes eines großen akademischen Lehrers und Arztes unserer Fakultät."
Klaus Wilms nahm den Preis am 19. Juni in der Neubaukirche entgegen, wo 148 Medizinstudenten ihr Examen feierten. Matthias Frosch betonte, wie wichtig herausragende Lehrer seien. "Von diesen Leuchttürmen in der Lehre werden die Fakultäten in der Zukunft noch mehr leben. Wenn nämlich die Universitäten in einen Wettbewerb um die besten Studenten eintreten, werden die Fakultäten auf exzellente akademische Lehrer angewiesen sein, wegen derer man zum Studium nach Würzburg kommt."
Ein solcher "Leuchtturm" war auch Albert Kölliker, nach dem die Fakultät ihren vor einem Jahr geschaffenen Lehrpreis benannt hat. Kölliker wurde 1849 im Alter von 32 und im gleichen Jahr wie Rudolf Virchow nach Würzburg berufen und zum Professor für Anatomie und Physiologie ernannt. Hier wirkte er dann länger als 50 Jahre. "Nach der Wegberufung Virchows nach Berlin war es vor allem Kölliker, der als Studentenmagnet unserer Fakultät zu einer großen Blüte verhalf und sie zu einer der größten im damaligen Deutschen Reich machte", sagte Frosch.
Heute werde viel über die Einführung neuer Lehrformen und Lehrmittel gesprochen, so der Studiendekan weiter. Auf diesem Feld handelte auch Kölliker: Er revolutionierte die Ausbildung in seinem Fach, indem er Mikroskope in den Unterricht einführte, praktische Kurse hielt und die neuen wissenschaftlichen Konzepte seiner Zeit mit der Ausbildung der Medizinstudenten verband.
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