Benchmarking in der Wasserwirtschaft: Tagungsband erschienen
Im Rahmen des Forschungsverbundes netWORKS veranstaltete das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) gemeinsam mit der Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung (ARSU) im April diesen Jahres die Tagung "Benchmarking - Konzepte in der Wasserwirtschaft". Der Tagungsband liegt nun vor.
Die vom Bundestag beschlossene Modernisierungsstrategie für die Wasserwirtschaft sieht Benchmarking als ein zentrales Element vor. Doch ist bislang noch unklar, wie Benchmarking strategisch ausgerichtet und praktisch umgesetzt werden kann. Hier knüpfte die Tagung an und zielte darauf, Vertreter/innen aus Unternehmen, Kommunen, Verbänden, der Wissenschaft, des Umweltschutzes sowie der Unternehmensberatung zusammenzuführen, um damit der Diskussion um die Zukunft der Wasserwirtschaft neue Impulse zu geben. Die Unterschiedlichkeit der auf der Tagung vertretenen Positionen hat verdeutlicht: Wenn Benchmarking ein wesentlicher Teil der Modernisierungsstrategie in der Wasserwirtschaft sein soll, muss eine Einigkeit über die Zielsetzungen ausgehandelt werden, bevor die Diskussion über das Instrument Benchmarking sinnvoll geführt werden kann. Insbesondere die Kommunen müssen sich in diesen Prozess einbringen, um ihren politischen Auftrag gegenüber dem Bürger und als Träger der Wasserversorgung gerecht zu werden.
Zu den Beiträgen des Tagungsbandes:
PD Dr. Thomas Kluge, ISOE, stellt in seinem einleitenden Beitrag das Spannungsfeld heraus, das sich ergibt, wenn durch Benchmarking mehr erreicht werden soll, als nur eine innerbetriebliche Optimierung. Dabei stellt er die Frage, welche Potenziale des Instruments vertan werden, wenn die Transparenz, die Benchmarking herstellen kann, nicht geschaffen wird, insbesondere wenn die Kommunen sich dem Benchmarking nicht annehmen.
Alexandra Lux und Dr. Engelbert Schramm, ISOE, richten in ihrem Beitrag zu sozial-ökologischen Erweiterungen der bisherigen, eher betriebswirtschaftlich-technisch ausgerichteten Benchmarking-Ansätze einen Blick in die Zukunft. Sie identifizieren soziale und ökologische Elemente, die zentrale Bausteine für eine zukunftsfähige und nachhaltige Wasserwirtschaft sind. Im Mittelpunkt steht dabei das Benchmarking als Informationsinstrument, das nicht nur betriebsintern Verwendung findet, sondern auch für Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürger von Interesse ist. Neben einer systematischen Einführung in die verschiedenen Benchmarking-Ansätze erläutert Prof. Dr. Ulrich Scheele, ARSU, in seinem Beitrag die Möglichkeiten der Integration des Benchmarking in die Regulierungspraxis.
Darüber hinaus enthält der Band eine Fülle an Beispielen zur erfolgreichen Umsetzung des Benchmarking in der Praxis. Mit einem Blick nach Frankreich, Schweden und in die Niederlande werden Beispiele aufgezeigt, wie Benchmarking als regulatives Instrument eingesetzt werden kann. Hierbei wird deutllich, dass Benchmarking sowohl in der Tarifregulierung erfolgreich eingesetzt werden kann, als auch als kommunales Informations- und Koordinationsinstrument nutzbar ist. Andreas Hein und Bernhard Michel runden das Bild ab und beschreiben die Erfahrungen deutscher Pilotprojekte im Benchmarking, insbesondere auch am Beispiel kleiner Kommunen. Unternehmensvertreter erläutern die Einsatzmöglichkeiten und Vorteile des Benchmarking im betrieblichen Controlling, stellen aber genau wie die Unternehmensverbände BGW, DVGW und VKU die Freiwilligkeit des Benchmarking für Wasserversorgungsunternehmen in den Mittelpunkt.
Bibliographische Angaben:
"Benchmarking-Konzepte in der Wasserwirtschaft: zwischen betrieblicher Effizienzsteigerung und Regulierungsinstrument. Dokumentation des Symposiums am 28.4.2004 in Frankfurt a.M.", herausgegeben von Thomas Kluge und Ulrich Scheele ist in der Reihe netWORKS-Paper Nr. 7 erschienen.
Medienvertreter/innen können die kostenlose Printversion der Tagungsdokumentation per E-Mail über das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) bestellen: kawall@isoe.de
Für die interessierte Fachöffentlichkeit steht der Band als Download zur Verfügung:
http://www.networks-group.de/veroeffentlichungen/DF8586.pdf und kann als Printversion kostenlos über das Deutsche Institut für Urbanistik angefordert werden:
Maria-Luise Hamann, Sekretariat netWORKS, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin, Telefon: 030/39001-261, Telefax: 030/39001-241, E-Mail: hamann@difu.de
Die Tagung fand am 28. April 2004 in Frankfurt am Main statt und wurde vom Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), Frankfurt/Main, und der Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung (ARSU), Oldenburg, im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Förderschwerpunkt "Sozial-ökologische Forschung" geförderten Forschungsverbundes netWorks "Sozial-ökologische Regulation netzgebundener Infrastruktursysteme am Beispiel Wasser" veranstaltet.
Pressekontakt:
Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE)
Wissenskommunikation & Öffentlichkeitsarbeit
Michaela Kawall
Hamburger Allee 45
60486 Frankfurt am Main
Tel.: 069 - 707 69 19 - 30
Fax: 069 - 707 69 19 -11
E-Mail: kawall@isoe.de
www.isoe.de
www.isoe.de/veranst/wassymp.htm
Weitere Informationen:
http://www.networks-group.de/veroeffentlichungen/DF8586.pdf
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