Baden-württembergische Rektoren gegen Vorab-Auswahl der Elite-Universitäten
Sehr deutlich reagierte der Vorsitzende der Rektorenkonferenz der baden-württembergischen Universitäten auf den "Focus"-Bericht, nach dem die Liste der sogenannten "Elite-Universitäten", die ab 2006 mit insgesamt 1,6 Milliarden Euro gefördert werden sollen, schon feststehe.
Baden-Württemberg soll dem "Focus" zufolge sechs der insgesamt zehn Spitzenuniversitäten stellen. "Wenn das stimmt", sagte der Tübinger Rektor Eberhard Schaich, "dann bestätigt das alle unsere Befürchtungen, dass die Auswahl anhand von wissenschaftsfernen Kriterien getroffen werde." Er hege keinen Zweifel daran, dass bei einer Auswahl nach sachgerechten Kriterien Baden-Württemberg sehr gut abschneiden werde. "Sorgen macht mir dagegen die Tatsache, dass die Gutachter wohl nicht mehr unbelastet von politischen Vorgaben an die Arbeit gehen können." Nach einer solchen Meldung sei zu befürchten, dass bei der Verteilung möglicherweise leer ausgehende Bundesländer in ihr Gebiet ebenfalls eine "Elite"-Universitäte zu bekommen versuchten. "Dann wird man sagen: es geht nicht, dass in Baden-Württemberg vier Universitäten eine Förderung bekommen und eine Regionalisierung der Verteilung vornehmen." Gerade das sei aber tödlich für den Wettbewerb.
Eberhard Schaich rief die Politiker auf, die notwendigen Fördermittel bereitzustellen und sich auf rein wissenschaftliche Kriterien für die Vergabe zu einigen. Nur so sei zu gewährleisten, dass das deutsche Hochschulsystem tatsächlich im internationalen Wettbewerb eine Stärkung erfahre.
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