TERRAMARE auf dem Wochenende der ostfriesischen Küstenfischerei in Dornumersiel
Exponate TERRAMAREs zu seinen Aktivitäten rund um die Aquakultur werden am 25. und 26. Juni im Dornumersieler Hafen zu sehen sein.
Seine Aktivitäten rund um die Aquakultur präsentiert das Forschungszentrum TERRAMARE am kommenden 'Wochenende der ostfriesischen Küstenfischerei' in Dornumersiel. Einen Einblick in die Arbeit der Forscher können die Besucher durch Modelle, Computerpräsentationen, Schautafeln, Faltblätter und durch persönliche Gespräche gewinnen.
Ein Modell zur Langleinenkultur verdeutlicht, neben weiterem Informationsmaterial, die Untersuchungen der Wissenschaftler zu alternativen Methoden der sogenannten Saatmuschelgewinnung. Will man Miesmuscheln für den Gaumen des Schalentierliebhabers fischen, muß man sie vorher aussäen, wie der Fachmann sagt. Das macht man mit kleinen Miesmuscheln, den Saatmuscheln. Die Einzeltiere sind etwa ein bis vier Zentimeter lang und werden von hierfür freigegebenen Flächen gefischt. An anderer Stelle bringen die Fischer die kleinen Muscheln dann wieder aus, wo sie zur Konsumgröße heranreifen. Die haben sie ab etwa fünf Zentimetern Länge erreicht. Haken an der Sache: Muschelsaat ist nicht immer in ausreichender Menge und Qualität vorhanden. Abhängig ist dies von sogenannten Brutfällen, einer Art konzertierten Festsetzens der Muschellarven aus dem freien Wasser möglichst dicht beieinander. Und dies geschieht nicht in jedem Jahr in der Menge und Qualität, wie es für die Fischer nötig wäre.
Warum das so ist und wie man die Situation für die Fischerei verbessern könnte, dazu führte Dr. Uwe Walter am Forschungszentrum TERRAMARE von 2000 bis zum Jahr 2004 Untersuchungen durch. Im einzelnen wollte man wissen, wann Muschellarven in der Wassersäule auftreten und ob sich Saatmuscheln von künstlichen, im Wasser hängenden Ansiedlungsmaterialien gewinnen lassen. Darüber hinaus sollte die Methode der Langleinenkultur weiterentwickelt und damit den Umweltbedingungen an der deutschen Nordseeküste angepaßt werden. Inzwischen mündeten diese Arbeiten in die Ausgründung der Firma 'mytilamar', die sich mit der Aquakultur, Forschung und Beratung rund um die schmackhafte Muschel befaßt.
Thema des TERRAMARE-Standes sind auch die am Forschungszentrum in Kooperation mit Dr. Jens Kahle vom ICBM der Universität Oldenburg laufenden Untersuchungen zur Entwicklung einer nachhaltigen Aquakultur. Die in der Nordsee unter starkem Fangdruck stehende Seezunge soll in einem umweltverträglichen Verfahren an Land gezüchtet werden. Wie das gehen könnte, davon vermittelt die Miniatur einer Pilotanlage im Maßstab 1:25 einen Eindruck. Ergänzt wird auch dieses Modell durch Schautafeln, Faltblätter und eine Computeranimation.
In dem 300 Quadratmeter großen Zelt auf der Ostseite des Dornumersieler Hafens werden - neben Vertretern der Wissenschaft aus Bremen und Hamburg - weitere Institutionen mit Darstellungen der Wissenschaft rund um die Küstenfischerei vertreten sein, die - über institutionelle oder persönliche Mitgliedschaft - ganz oder mit Teilen unter dem Dach TERRAMARES organisiert sind. Dazu zählen das Forschungsinstitut Senckenberg aus Wilhelmshaven, die Universität Oldenburg mit dem Institut für Chemie und Biologie des Meeres, die Nationalparkverwaltung sowie der niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz. Entsprechend erfährt der Besucher ebenfalls Einzelheiten zur Organisationsstruktur des Forschungszentrums sowie seine Funktion als Dienstleister für die Mitgliedseinrichtungen.
Das Wissenschaftszelt im Dornumersieler Hafen steht Interessierten am 25. Juni und am Sonntag, dem 26. Juni jeweils von 10.00h bis 18.00h offen.
Weitere Informationen:
http://www.terramare.de TERRAMARE im Web
http://www.dornum.de/index.php3?nav=30&inhalt=34 Das Veranstaltungsprogramm über die Seiten Dornumersiels