25 Jahre Geochemie in Mainz
Zum 25-jährigen Bestehen der Abteilung Geochemie am Mainzer Max-Planck-Institut für Chemie findet am 23. Juli ein wissenschaftliches Symposium statt. Die Referenten, ehemalige Mitarbeiter "der ersten Stunde" und heute Professoren in den USA und Frankreich, werden insbesondere über kontroverse Themen in den Geowissenschaften berichten. Dazu gehören Recyclingprozesse im Erdinneren, die geologische Geschichte des Grand Canyon, aber auch das Management in Forschung und Wissenschaft.
Vor wenigen Wochen hat das Land Rheinland-Pfalz die Geowissenschaften in Mainz als "Exzellenzcluster" anerkannt - eine Initiative des Landes, mit der international herausragende Forschungsinitiativen besonders gefördert werden sollen. Zum Exzellenzcluster gehören das Max-Planck-Institut für Chemie, die Johannes Gutenberg-Universität Mainz und das Römisch-Germanische Zentralmuseum. Grund genug für die Max-Planck-Geochemiker, das 25-jährige Jubiläum gebührend zu feiern.
Im Sommer 1980 gründete Professor Albrecht Hofmann eine neue Abteilung für Geochemie am Mainzer Max-Planck-Institut für Chemie. Damit wurde das Forschungsgebiet der damals bereits bestehenden Abteilungen Kosmochemie und Atmosphärenchemie auf die Chemie der festen Erde ausgeweitet. Die Mainzer Geochemiker erforschen seitdem die chemische Beschaffenheit und die zeitliche Entwicklung von Kruste, Mantel und Kern unseres Planeten. Einen Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeiten bilden chemische und isotopische Analysen von Vulkangesteinen des Ozeanbodens und von ozeanischen Inseln. Diese Vulkane liefern nicht nur Proben aus dem tiefsten Erdinneren, sie liefern Informationen zur Entwicklung der Erde insgesamt und insbesondere zu den Recyclingprozessen, die die Zusammensetzung solcher Vulkaninseln wie Hawaii bestimmen.
Professor Hofmann und sein Team haben in diesen 25 Jahren wichtige wissenschaftliche Erfolge mit etwa 600 Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften und zahlreichen internationalen Anerkennungen zu verzeichnen; beispielsweise seien hier nur die Mitgliedschaft von Albrecht Hofmann in der amerikanischen National Academy of Science und die V.M. Goldschmidt Medaille der Geochemical Society genannt. Etwa 25 der ehemaligen Mitarbeiter, Doktoranden und Stipendiaten besetzen heute Professuren in Deutschland, Frankreich, USA, Kanada, China, Kamerun, Ecuador und Eritrea. Professor Alexander Sobolev, mit dem Alexander von Humboldt-Preis und dem Wolfgang Paul-Preis ausgezeichneter russischer Geowissenschaftler, führt seine Studien seit mehreren Jahren am Max-Planck-Institut für Chemie durch.
Die Abteilung Geochemie arbeitet seit Jahren eng mit dem Institut für Geowissenschaften der Mainzer Universität zusammen, und diese Zusammenarbeit wird in Zukunft durch die Anerkennung als Exzellenzcluster noch erheblich verstärkt werden.
Das Symposium findet am 23. Juli 2005 ab 14 Uhr im Hörsaal des Max-Planck-Instituts für Chemie statt.
Weitere Informationen erhalten Sie von:
Dr. Klaus Peter Jochum
Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz
Tel.: +49 6131 305-216/275
E-Mail: kpj@mpch-mainz.mpg.de
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