Ruhrliteratur - Ein literarischer Grundkurs von Jürgen Lodemann
Was haben "Anita Drögemöller" und "Kommissar Langensiepen" mit "Siegfried und Krimhild" gemein? Eine Lesung von Jürgen Lodemann am 27. September in Essen verspricht Antworten auf diese Frage. Der Autor nimmt seine Zuschauer mit auf eine literarische und historische Reise. Er spannt einen Bogen von den Nibelungen zum Ruhrgebiet der 70er und 80er Jahre und diskutiert die gegenwärtige Situation der Ruhrliteratur.
RUHRLITERATUR
Von der Prähistorie bis zur Gegenwart: Ein literarischer Grundkurs zu
Europas Modellfall Ruhrgebiet
Eine Lesung mit Jürgen Lodemann am 27.9.2005 um 19.30 Uhr Essen
Veranstalter: Kulturwissenschaftliches Institut (Essen) in Kooperation mit dem Literaturbüro Ruhr e.V. (Gladbeck), dem Deutschen Taschenbuch Verlag (München) und dem Ruhrlandmuseum (Essen)
Ort der Veranstaltung: Ruhrlandmuseum, Goethestr. 41, 45128 Essen
Jürgen Lodemann, geboren 1936 in Essen, studierte in Freiburg Germanistik und Geographie. 1961 Promotion mit einer Arbeit über Lortzing und seine Spielopern, 1962 Staatsexamen für das höhere Lehramt. 1963-64 Journalist, seit 1965 Fernsehredakteur des Südwestfunks in Baden-Baden. Dort moderierte er das Literaturmagazin, von 1984 bis 1989 das literarische "Café Größenwahn" und rief die monatliche "Bestenliste" ins Leben. Jürgen Lodemann ist Autor zahlreicher Dokumentarfilme. Er wurde 1977 mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik ausgezeichnet, 1986 mit dem Dramatikerpreis Essen, 1987 mit dem Literaturpreis Ruhrgebiet, 2002 mit dem Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar für seinen Roman "Siegfried und Krimhild". Jürgen Lodemann lebt in Horben bei Freiburg und in Galway, Irland.
Sein Roman "Anita Drögemöller und die Ruhe an der Ruhr" (1975) war einen der ersten (Kriminal)Romane, die im Ruhrgebiet des Zechensterbens und der Kohlekrise spielen. Mit seinem Kommissar Langensiepen, den Lodemann auch in "Essen, Viehofer Platz" wieder aufgriff, gelang ihm eine unkonventionelle Polizistenfigur, der er mit der Prostituierten Anita Drögemöller eine "echte Ruhrgebietspflanze" gegenüberstellte.
Der Roman "Siegfried und Krimhild. Die Nibelungen" - soeben als Neuauflage bei dtv, München, erschienen - behandelt einen vertrauten Stoff: Es beginnt wie immer mit der Ankunft Siegfrieds auf der Rheinburg Worms und endet mit Krimhilds Rache an Etzels Hof, doch dann erzählt Jürgen Lodemann die Nibelungensaga ganz anders, in dem er sich als Übersetzer einer bislang verschollenen Chronik aus dem späten 5. Jahrhundert ausweist. Er entfaltet ein hochdramatisches Geschehen, eine geschichtliche Wende: Das Römische Imperium geht unter, die neue Ordnung der Christenheit scheint herauf - in der Mitte Europas ein früher Kampf der Kulturen.
Die Leung am 27.9.05 ist öffentlich.
Weitere Informationen:
Sabine Rehorst
Kulturwissenschaftliches Institut. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Goethestr. 31. 45128 Essen
Tel. +49 (0)201/7204-160. Fax +49 (0)201/7204-159
sabine.rehorst@kwi-nrw.de
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