Wissenschaftler fordern: Potentiale der Grünen Gentechnik im Kampf gegen den Hunger nutzen
Forschungsprojekte zielgerichtet ausweiten - Neutrale Betrachtung der Ergebnisse und Möglichkeiten
Frankfurt/Main, 14. Oktober 2005 - Rund 852 Millionen Menschen leiden weltweit an Hunger. In den nächsten dreißig Jahren wird es zudem nötig sein, zwei Milliarden mehr Menschen zu ernähren. Alle Verantwortlichen sind aufgefordert, ohne politische und ideologische Vorbehalte zunächst sämtliche wissenschaftlichen Möglichkeiten auszuloten, die zur Verbesserung der Welternährungssituation beitragen können. Dazu gehört auch der Einsatz der Gentechnik. Eine Universallösung dieser komplexen Problematik kann und wird es nicht geben. Wenn aber, wie durch bisherige Forschungsergebnisse bereits verdeutlicht, ein wesentlicher Beitrag im Kampf gegen Hunger und Mangelernährung geleistet werden kann, so sollte man diesen Weg doch zumindest prüfen.
Vorrangiges Ziel muss es natürlich sein, wichtige pflanzliche Merkmale der regional wesentlichen Nahrungspflanzen, wie zum Beispiel Toleranz gegenüber Bodenversalzung und Dürre, zu erforschen. Wir bekräftigen die Auffassung der FAO, dass derlei Belange stärkeren Eingang sowohl in kommerzielle als auch staatlich geförderte Projekte haben müssen.
Grundvorsaussetzung für jegliche Bestrebung in diese Richtung ist allerdings eine neutrale Betrachtung der Möglichkeiten, die eine solche Technologie zur Verbesserung der Welternährungslage bieten kann. Dies bedeutet, entsprechende Forschungsprojekte zu fördern und verantwortungsvoll zu beobachten, die Forschungsergebnisse unvoreingenommen in Hinblick auf ihren Nutzen zu bewerten und nicht bereits die Keime realer Chancen in ideologischen Grundsatzdiskussionen zu ersticken.
Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany,
1. Vorsitzender Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e.V.
E-Mail: zentrale@wgg-ev.de
Tel.: 069/ 710 33 890
Prof. Dr. Gerhard Gottschalk,
Präsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
E-Mail: hoenig@akademienunion-berlin.de
Prof. Dr. Heinz Saedler,
Direktor Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung
E-Mail: seadler@mpiz-koeln.mpg.de
Prof. Dr. Andreas Schier,
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen
Fakultät II, FG Phytomedizin
E-Mail: schier@fh-nuertingen.de
Prof. Dr. Ulrich Wobus,
Geschäftsführender Direktor des Instituts
für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) Gatersleben
E-Mail: muehlen@ipk-gatersleben.de