10 Jahre multimediales Angebot zu "Lernen aus der Geschichte"
Das inzwischen viersprachige Projekt "Lernen aus der Geschichte. Projekte zu Nationalsozialismus und Holocaust in Schule und Jugendarbeit" startete Ende 1995 und leistet seit nunmehr 10 Jahren einen wichtigen Beitrag zu einer aktiven Erinnerungskultur. Das multimedial angelegte Projekt schlägt eine Brücke aus der Vergangenheit in die Gegenwart, indem es fortlaufend und umfassend zeitgenössische Projektarbeit mit Schülerinnen und Schülern darstellt. Die Lehrer und Gedenkstättenpädagogen als Organisatoren der meisten Projekte treten auch als verantwortliche Autoren auf, die Beiträge der Schüler werden in ihrer authentischen Form gezeigt.
Ausgangspunkt des Projekts war eine deutsch-englischsprachige CD-ROM, die erstmalig Einblicke in deutsche Klassenzimmer gewährte, indem sie anhand von 50 praktischen Beispielen aus allen Bundesländern veranschaulichte, wie und mit welchen Themenschwerpunkten Kinder und Jugendliche an die Zeit des Nationalsozialismus und den Holocaust herangeführt werden. Die 10.000er Auflage der CD-ROM war bereits nach kurzer Zeit vergriffen. Die inhaltlichen Schwerpunkte und Methodenvielfalt, mit denen sich Lehrer und Schüler diesen Themenbereich erarbeiten und Bezüge zur Gegenwart herstellen, traf innerhalb und außerhalb Deutschlands auf großes Interesse.
Das Angebot der CD-ROM wurde deshalb vom Projektträger, der Fördergesellschaft Kulturelle Bildung e.V., zur Grundlage des Webportals http://www.lernen-aus-der-geschichte.de genommen. Es informiert fortlaufend in den Sprachen deutsch, englisch und spanisch über historisch-politische Bildung in Schulen, Gedenkstätten und an anderen außerschulischen Lernorten.
Inzwischen können über das Webportal mehr als 70 ausführlich dokumentierte Praxisbeispiele und 85 von Webnutzer/innen eingestellte Projekthinweise aufgerufen werden. Neben den wöchentlich aktualisierten News gibt es zahlreiche Zusatzinformationen wie Literaturhinweise, ein umfangreiches Glossar, eine strukturierte Linksammlung und Überblicksartikel, die über die Entwicklung der deutschen Erinnerungskultur und seit Neustem auch über den Umgang mit dem Themenspektrum in Europa informieren.
Eine Fachkommission aus Vertretern vieler wichtiger, in diesem Themenfeld agierender Organisationen berät die Website in ihrer inhaltlichen Ausrichtung und fungiert als Jury bei der Auswahl neuer Projekte.
Durchschnittlich rund 175.000 Zugriffe im Monat belegen das große Interesse, das dem Themenfeld und der Angebotsvielfalt des Webportals entgegengebracht wird.
Nach dem Vorbild der mehrsprachig angelegten Website http://www.lernen-aus-der-geschichte.de ist in einem deutsch-polnischen Kooperationsprojekt eine eigenständige polnische Website entstanden, die im Internet unter http://www.uczyc-sie-z-historii.pl zu erreichen ist. Die von der KARTA Stiftung in Warschau betreute Website dokumentiert historisch-politische Bildung in Polen zum Themenkomplex "Krieg: Okkupationen, Widerstand, Völkermord und Aussiedlungen" und regt u.a. mit Schülerwettbewerben zur Auseinandersetzung mit diesen Themen an.
Weitere europäische Partner haben ihr Interesse an einer Kooperation und dem Aufbau eines vergleichbaren Informationsangebots für ihr Land bekundet. Mit einer europäischen Vernetzung lassen sich langfristig Kooperationen und ein fachlicher Austausch unterstützen, der in vielfacher Hinsicht auch die Geschichte der historisch-politischen Bildung und ihrer thematischen Schwerpunkte dokumentiert und nachvollziehbar macht.
Anlässlich des 10jährigen Projektjubiläums wird zum Jahresbeginn ein wöchentlich erscheinender, kostenloser Newsletter angeboten, für den sich Interessierte unter http://www.lernen-aus-der-geschichte.de/?site=newsletter&lp=de anmelden können.
Das Projekt "Lernen aus der Geschichte. Projekte zu Nationalsozialismus und Holocaust" wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Bonn/Berlin
Goethe Institut e.V., München
Robert Bosch Stiftung, Stuttgart
Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, Stuttgart
Gegenwärtig wird es gefördert durch die
Bundeszentrale für politische Bildung
Europäische Kommission
Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", Berlin
Realisierung
Fördergesellschaft Kulturelle Bildung e.V., Bonn
Projektleitung
Regina Wyrwoll
wyrwoll@kulturelle-bildung.de
Projektkoordination
Annette Brinkmann
brinkmann@kulturelle-bildung.de
Webredaktion
Annegret Ehmann
a.ehmann@kulturelle-bildung.de
Christian Geissler-Jagodzinski
geissler@kulturelle-bildung.de
Das ZKM, Karlsruhe, erarbeitete das Konzept und Design dieser Website in Zusammenarbeit mit FOX Mediadesign, Wien.
Weitere Informationen:
http://www.lernen-aus-der-geschichte.de
http://www.learning-from-history.de
http://www.uczyc-sie-z-historii.pl