Universal Cube - Neue dauerhafte Ausstellungsplattform der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig auf dem Gelände der Baumwollspinnerei
Nach der Einweihung des neuen Ausstellungsraumes der HGB Leipzig im Mai mit der Ausstellung "Multipolaire" zeigen die Studierenden der Klasse Prof. Joachim Blank nun an vier Tagen die Ausstellungsarchitektur ohne Ausstellung, oder anders ausgedrückt das Ausstellungsdisplay als Ausstellung. Dies soll den Blick auf die neu geschaffene, mit spezifischen Cubes versehene, marode Ausstellungshalle lenken und Fragen nach der Realisierbarkeit von zukünftigen Ausstellungskonzepten für diesen Ort provozieren.
Eröffnung: Do 22. Juni 2006, 19 Uhr
Es spricht: Hans-Jürgen Hafner, Kunstkritiker / Kurator
Dauer: 23. bis 25 Juni 2006,
Öffnungszeiten: 11.00 -18.00 Uhr und nach Vereinbarung
Der Universal Cube ist eine experimentelle Ausstellungsplattform mit einer Fläche von 1600 qm in der Halle 14 / 2.OG in der alten Baumwollspinnerei Leipzig. Er beschäftigt sich mit Fragen nach der Ausstellbarkeit von Kunst unterschiedlicher medialer Ausprägungen innerhalb einer Ausstellungsfläche. Die Idee ist es, Universal Cube als eigenständigen Ort für Ausstellungsprojekte im internationalen Hochschulkontext zu etablieren. Die Halle 14, 2. OG ist durch drei Cubes strukturiert. Mit Ausnahme dieser Setzung ist der desolate Zustand der Halle weitgehend unberührt. Die Cubes als "Satelliten" schaffen mit ihrer "cleaness" eine klare Abgrenzung zum postindustriellen Flair der vorgegebenen Raumsituation. Durch die strenge Setzung im Raum sind die Cubes als architektonisches Ausstellungskonzept oder als raumgreifende Skulptur lesbar. Sie unterbrechen nicht nur die Dominanz der langen Säulenreihen, sondern sie positionieren sich klar gegen die Vorgaben der Halle, um eine hohe Differenz zwischen Einbauten und Raumkontext zu schaffen. Das Ausstellungsdisplay als Ganzes thematisiert die Dialektik von Schmutz und Sauberkeit, von Erfolg und Verfall, von Vergangenheit und Zukunft als räumliche Erfahrung. Die Nutzung der einzelnen Cubes z.B. als Black Cube für Videoprojektionen oder als White Cube mit einer sehr hellen, weißen Beleuchtung sind vorgegeben. Die meisten Ausstellungsräume, die Künstler vorfinden, sind eindeutig festgelegt: Das Museum und die Galerie als typische Orte für Kunstpräsentation geben eine Ausstellungsarchitektur als "White Cube" und mittlerweile auch als "Black Cube" einen Raumkontext vor. Andere Formen findet man im "öffentlichen Raum" oder in den Kellern der Subkultur. Der Universal Cube als Präsentationsraum für zeitgenössische Kunst, konfrontiert historisch gewachsene, abstrakte Zuschreibungen von "idealen" Kunstausstellungsräumen ("The ideology of the gallery space", Brian O' Doherty) mit der direkten Unmittelbarkeit eines von Künstlern entwickelten Raumes für Kunstpräsentation. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für eine spezifische künstlerische und kuratorische Praxis bei der Entwicklung von Ausstellungen. Das Spinnereigelände als "Kunstboomtown" befindet sich im Aufbau. Im letzten Jahr sind zahlreiche "white cubes" durch Ansiedlung von Galerien auf dem Gelände gebaut worden. Daneben steht immer noch die deutliche Sichtbarkeit des Niedergangs der vergangenen Industriekultur. In der radikalen Gegenläufigkeit dieser beiden Entwicklungen ist ein in vielerlei Hinsicht interessantes Vakuum entstanden, welches gleichzeitig Basis und Metapher für das Raumkonzept des Universal Cube ist.
Ausstellungsplan 2006
28.4. bis 21.5.06
Multipolaire Lyon/Leipzig
22.6 bis 25.6.06
"Universal Cube"
Eröffnungsrede: Hans-Jürgen Hafner, Kunstkritiker / Kurator
18.7. bis 30.7.06
Philipp Köhler (Diplom-Einzelausstellung)
9. 9. bis (vorauss.)12.11.06
"Best of...Klasse Blank" (mit Gastkurator: N.N.)
Multipolaire (Lyon/Leipzig)
Der Universal Cube wurde anlässlich eines Kooperationsprojekts der beiden Kunsthochschulen in Lyon und Leipzig entwickelt und im Rahmen der Städtepartnerschaft Leipzig-Lyon am 29. April 2006 (Galerienrundgang in Leipzig) mit der Gruppenausstellung "Multipolaire" kuratiert von Phillipe Durand und Estelle Nabayat von der ENBA Lyon, in der Halle 14/2.OG eingeweiht.
"Universal Cube" ist ein Projekt der Klasse Joachim Blank, HGB Leipzig in Kooperation mit der Stiftung Federkiel. Konzeption, Realisierung: Philipp Köhler, pro:ohm, Sebastian Fischer, Roozbeh Asmani, Ronny Szillo, Murat Kosemen u.a.
Dank an: Karsten Schmitz, Florian Ebner, Dr. Maren Marusch-Krohn (Stadt Leipzig), Gips Lafarge, IHK Leipzig
Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Academy of Visual Arts
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Marion Sprenger
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Weitere Informationen:
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