Auf der Karriere-Leiter: Lichtenberg-Professur für Bayreuther Dr. Alexander Böker
Riesiger Erfolg für den Bayreuther Nachwuchswissenschaftler Dr. Alexander Böker (32): Die Volkswagen-Stiftung bewilligte dem Habilitanden und Wissenschaftlichen Assistenten am Lehrstuhl Physikalische Chemie II (Professor Dr. Georg Krausch) jetzt eine nach dem Göttinger Ausnahmewissenschaftler des 18. Jahrhunderts benannte Lichtenberg-Professur. In seinen Forschungen beschäftigt sich Böker mit intelligenten Minikapseln und maßgeschneiderten Membranen.
Bayreuth/Hannover (UBT). Riesiger Erfolg für den Bayreuther Nachwuchswissenschaftler Dr. Alexander Böker (32): Die Volkswagen-Stiftung bewilligte dem Habilitanden und Wissenschaftlichen Assistenten am Lehrstuhl Physikalische Chemie II (Professor Dr. Georg Krausch) jetzt eine nach dem Göttinger Ausnahmewissenschaftler des 18. Jahrhunderts benannte Lichtenberg-Professur.
Dr. Böker ist einer von neun Wissenschaftlern, die unter 27 Bewerbungen für diese Professur ausgewählt wurden. Mit den Lichtenberg-Professuren fördert die Stiftung herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in innovativen Lehr- und Forschungsfeldern. Im Falle des Bayreuther Wissenschaftlers sind dies intelligente Minikapseln und maßgeschneiderte Membranen.
Winzige Nanocontainer könnten in Zukunft Medikamente im Körper transportieren und an einem ganz bestimmten Wirkort in der Zelle abladen. Damit das funktioniert, müssen die Kapseln bei der Herstellung eine ganz bestimmte Porengröße erhalten. Diese Prozesse zu steuern, stellt eine Schlüsselfrage der modernen Naturwissenschaften dar - und ist gleichzeitig die Herausforderung für Dr. Alexander Böker. Mit Hilfe eines Baukastensystems auf der Basis von organischen und anorganischen Nanopartikeln will er neuartige nanoporöse Container mit kontrollierter Porengröße und -dichte synthetisieren.
Seine Nanokapseln könnten aus dem kugeligen Proteinkäfig des Augenbohnenmosaikvirus und aus Goldnanopartikeln bestehen. Wichtig dabei ist, dass die chemische und biologische Funktionalität der Bausteine erhalten bleibt. Denn nur so lassen sich die Kapseln später an einen bestimmten Ort steuern. Wichtig für Nanocontainer ist zudem, dass die Porengröße sich kontrolliert verändert: Denn auch nur so kann ein Inhaltsstoff die Kapsel auf Wunsch verlassen. Neben den Minicontainern will Dr. Böker intelligente Membranen entwickeln, deren Porengröße sich über den pH-Wert oder die Temperatur steuern lässt. Die Forschungen bewegen sich an der Schnittstelle von makromolekularer und Kolloid-Chemie, von Materialwissenschaften und Biologie.
Mit den Lichtenberg-Professuren will die Volkswagen-Stiftung zur Profilbildung der besten unter den deutschen Hochschulen im Interesse des Wissenschaftsstandortes Deutschland beitragen. Das Angebot richtet sich in erster Linie an herausragende Nachwuchswissenschaftler mit zwei- bis dreijähriger Forschungserfahrung nach der Promotion, die mit ihrer Arbeit in einem innovativen Feld auf sich aufmerksam gemacht haben und nun mit einer Lichtenberg-Professur ihr Gebiet weiter voranbringen möchten.
Die Lichtenberg-Professoren erhalten dazu eine fünfjährige Förderung mit 0,8 bis 1,5 Millionen Euro pro Professur. Spätestens Anfang des fünften Jahres erfolgt eine Evaluation gemeinsam durch Universität und Stiftung unter Beteiligung externer, von der Stiftung benannter Gutachter.. Bei positiver Evaluation kann sich eine bis zu dreijährige, seitens der Stiftung degressive weitere Förderung anschließen. Im Sinne eines sog. "Tenure Track" winkt danach ein fester Job als Professor.
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