Bundesförderung der Hochschulen
Der Vorsitzende der baden-württembergischen Universitätsrektoren, der Konstanzer Rektor Gerhart von Graevenitz, bezeichnete es als deutlichen Erfolg, dass es nach der Föderalismusreform weiterhin möglich sei, Bundesmittel an die Hochschulen zu vergeben. "Es ist gut, dass es hier auch künftig kein Kooperationsverbot geben wird", sagte Gerhart von Graevenitz, "denn wir können uns in unserem international orientierten Hochschulwesen keinen Rückfall in die Kleinstaaterei leisten."
Nun sei es vordringlich, die Initiative von Wissenschaftsminister Frankenberg umzusetzen und die Länder dazu zu bewegen, einstimmig zu beschließen, einen Fonds einzurichten. Dieser solle dann Bundesmittel für die Hochschulen künftig dauerhaft zur Verfügung zu stellen, die im Wettbewerbsverfahren vergeben werden.
"Wenn bei jedem neuen Bundesprogramm das Einstimmigkeitsprinzip der Länder herrscht, wird das den Hochschulen schaden", befürchtet der LRK-Vorsitzende. Neue Programme kämen wegen der langen Beratungs- und Abstimmungsfristen dann nur schleppend in Gang und müssten zudem die Interessen jedes Bundeslandes berücksichtigen. Wie schwierig dies sei, habe sich an der Exzellenzinitiative gezeigt, bei der der Abstimmungsprozess der Länder mehr als ein Jahr Verzögerung bewirkt habe.
"Nur der Wettbewerb kann unser Hochschulsystem nachhaltig verbessern und Qualität statt Proporzdenken gewährleisten", sagte Gerhart von Graevenitz. Der Wettbewerb habe auch auf die Hochschulen in den Bundesländern positive Auswirkungen, denn in vielen Evaluationen schnitten die Studienbedingungen an den dortigen Universitäten sehr gut ab, die dadurch mehr Studierende anziehen würden.
Wie die Gelder künftig vergeben würden, darüber müsse noch diskutiert werden. Denkbar sei der Vorschlag von Minister Frankenberg, die Aufgaben der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu erweitern. Eine Vergabe über den Wissenschaftsrat sei eine weitere Option, da dieser bereits über langjährige Erfahrungen bei der Begutachtung von Bauprojekten und Großgeräten verfüge.
Vordringlich sei jedoch zunächst das gemeinsame Anliegen, dass die Länder einstimmig einen Fonds einrichteten, um den Wettbewerb im Hochschulwesen zu fördern.
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