"Macht endlich ernst mit Nachhaltigkeitspolitik!"
Volker Hauff, Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung kritisiert Politik zum Fleischskandal
Berlin, 07.09.2006 - Vor dem Hintergrund des Gammelfleisch - Skandals wirft Volker Hauff, Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung, der Politik Unfähigkeit vor, zukunftsbeständige Lösungen zu schaffen. "Die politische Debatte um das Gammelfleisch ist oberflächlich und leitet uns in die Irre", sagte Volker Hauff. Bei aller Berechtigung der Forderung nach einem schlanken und effizienten Staat, darf dies nicht dazu führen, dass es keine Kontrollen auf Einhaltung der Verordnungen zur Lebensmittelsicherheit gibt. Die Verantwortung der Politik für den Verbraucher dürfe sich nicht in gegenseitigen Schuldzuweisungen erschöpfen.
"Wir müssen über Gammelpolitik sprechen", sagte Volker Hauff. Der Skandal um verdorbenes Fleisch sei ein Rückschlag für Nachhaltigkeitsstrategien in der Wirtschaft und für den privaten Konsum. Wenn der Staat nicht in der Lage ist, seine Kernaufgaben - und dazu gehört zweifelsfrei die Überwachung der Einhaltung des Lebensmittelrechts - ordnungsgemäß zu erfüllen, werden weit reichende Ankündigungen zur Nachhaltigkeitspolitik unglaubwürdig. Hauff fordert, dass endlich mit Nachhaltigkeitsstrategien Ernst gemacht wird. Politiker müssten dem Verbraucher deutlich machen, dass "qualitativ hochwertiges Fleisch seinen Preis hat. Wer seinen eigenen Konsum allein am Geiz-Prinzip ausrichtet, muss mit Gammelfleisch rechnen."
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hat schon in den Jahren 2002/2003 mit dem Projekt Nachhaltiger Warenkorb Möglichkeiten und Vorteile von nachhaltigem Konsum anschaulich gemacht. Für zahlreiche Produkte und Dienstleistungen aus den Konsumbereichen Lebensmittel, Textilien und Bekleidung, Wohnen und Haushalt, Mobilität, Tourismus und Finanzdienstleistungen entstand ein Wegweiser für den nachhaltigen Konsum. Das Projekt regte an, eigene Konsumgewohnheiten kritisch zu überdenken.
____________________________________________________
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung wurde im April 2001 von Bundeskanzler Gerhard Schröder berufen. Der Rat entwickelt Beiträge für die Nachhaltigkeitsstrategie und -politik der Bundesregierung, benennt konkrete Handlungsfelder und Projekte und macht Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen. Dem Rat gehören 16 Personen des öffentlichen Lebens an: Dr. Volker Hauff (Vorsitzender), Horst Frank, Rainer Grohe, Hermann Graf Hatzfeldt, Roland Heinisch, Prof. Dr. Stefan Homburg, Prof. Dr. Eberhard Jochem, Prof. Dr. Edda Müller, Prof. Dr. Jürgen Rimpau, Prof. Dr. Josef Sayer, Tobi Schlegl, Marlehn Thieme, Prof. Dr. Klaus Töpfer, Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Hubert Weinzierl, Dr. Angelika Zahrnt.
Was ist Nachhaltigkeit? Nachhaltige Entwicklung heißt, Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu berücksichtigen. Zukunftsfähig wirtschaften bedeutet also: Wir müssen unseren Kindern ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Umfeld hinterlassen. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben.
Kontakt:
Rat für Nachhaltige Entwicklung, Geschäftsstelle Dr. Günther Bachmann Reichpietschufer 50, D-10785 Berlin [T] +49(0)30 2 54 91 - 780 [F] +49(0)30 2 54 91 - 785 [E] guenther.bachmann@nachhaltigkeitsrat.de [W] www.nachhaltigkeitsrat.de
Presseanfragen:
g+h communication Rhan Gunderlach/Annette Hornung-Pickert, Leibnizstraße 28, D-10 625 Berlin, [T] +49(0)30 23 62 46 - 03 [F] +49(0)30 23 62 46 - 04 [E] info@gundh.com
Die semantisch ähnlichsten Pressemitteilungen im idw
