Nachhaltigkeitsrat vermisst große Ziele der Großen Koalition Bundeskanzlerin Angela Merkel erstmals bei der Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung
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Berlin, 26. September 2006. Noch fehlt der Politik die Bereitschaft die Nachhaltigkeitsstrategie ernst zu nehmen. "Eine Leitlinie zur Zukunftspolitik wird vermisst" sagte Dr. Angelika Zahrnt zur Eröffnung der Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung. Diese ist aber nötig, um Klimaschäden global zu begegnen und die Auswirkungen der veränderten Demografie in Deutschland zu gestalten. "Deshalb", so Zahrnt weiter, "gehört eine mutige Nachhaltigkeitsstrategie in die Reihe der großen Reformprojekte." Fast Tausend Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Medien, Stiftungen und Zivilgesellschaft waren nach Berlin gekommen, um ihre Erfahrungen, Visionen, Ideen für eine Welt von morgen zu diskutieren.
Dr. Volker Hauff, Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung, vermisste in der Großen Koalition die großen Ziele zu Technologien wie dem sauberen Kohlekraftwerk, einer zukunftsgerechten Mobilität und zu einer generationengerechten Verteilung von Haushaltslasten. Er bezeichnete ein stärkeres Committment der Politik als notwendig. "Die Teilnahme der Bundeskanzlerin an unserer Veranstaltung ist wichtig, weil zupackende und ernst gemeinte Nachhaltigkeitspolitik nur funktioniert, wenn sie Chefsache ist", erklärte Dr. Volker Hauff. Als herausragende Themen nannte er die Energiewirtschaft, die Generationenbilanz im demografischen Wandel und die Innovationen für Infrastruktur und bei der globalen Verantwortung Deutschlands. Er freue sich, dass mit dem Vorstandschef der Münchener Rück, Dr. Nikolaus von Bomhard, der Vertreter eines Vorreiter-Unternehmens die Hauptrede der Konferenz halte.
Auf der Jahreskonferenz wurden die Empfehlungen des Rates für Nachhaltige Entwicklung zur unternehmerischen Verantwortung erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und von Experten diskutiert. Auch die Wirtschaft sei gefordert: "Führende deutsche Unternehmen haben in den letzten Jahren Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung zu ihrem Thema gemacht, aber sie haben Corporate Social Responsibility (CSR), die steigende Verantwortung der Unternehmen in einer globalisierten Wirtschaft für soziale und ökologische Standards, nicht zum Topthema der Wirtschaft machen können".
Angesichts von Gammelfleisch und auch des akuten Giftskandals an der Elfenbeinküste betonte Dr. Angelika Zahrnt: "Es bedarf ganz offensichtlich einer stärkeren Kultur der Verantwortung im Unternehmensbereich und gleichzeitig wirkungsvollerer staatlicher Kontrollen im nationalen wie internationalen Bereich."
Während der Jahreskonferenz fand die Preisverleihung an die Preisträger des Jugendwettbewerbs "24 Stunden für morgen. Macht es wahr" statt. Vorgestellt wurden ihre Zukunftsvisionen von Ratsmitglied Tobi Schlegl, der Schauspielerin Anna Thalbach, dem Musikmanager Tim Renner und dem Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung Thomas Krüger.
Aktuelle Fotos und weitere Informationen zur Jahreskonferenz sind für die Veröffentlichung auf der Website www.nachhaltigkeitsrat.de bereitgestellt. Bei Fragen erreichen Sie uns auch mobil unter 0171 931 36 44.
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Der Rat für Nachhaltige Entwicklung wurde im April 2001 von Bundeskanzler Gerhard Schröder berufen. Der Rat entwickelt Beiträge für die Nachhaltigkeitsstrategie und -politik der Bundesregierung, benennt konkrete Handlungsfelder und Projekte und macht Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen. Dem Rat gehören 19 Personen des öffentlichen Lebens an: Dr. Volker Hauff (Vorsitzender), Horst Frank, Dr. Hans Geisler, Rainer Grohe, Hermann Graf Hatzfeldt, Roland Heinisch, Prof. Dr. Stefan Homburg, Prof. Dr. Eberhard Jochem, Prof. Dr. Edward G. Krubasik, Thomas Loster, Prof. Dr. Edda Müller, Prof. Dr. Jürgen Rimpau, Prof. Dr. Josef Sayer, Tobi Schlegl, Marlehn Thieme, Prof. Dr. Klaus Töpfer, Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Hubert Weinzierl, Dr. Angelika Zahrnt.
Was ist Nachhaltigkeit? Nachhaltige Entwicklung heißt, Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu berücksichtigen. Zukunftsfähig wirtschaften bedeutet also: Wir müssen unseren Kindern ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Umfeld hinterlassen. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben.
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