Was tun bei psychischen Störungen im Kleinkindalter?
Noch 30 Tage bis zum DGKJP-Kongress 2007
DGKJP diskutiert bei ihrer Jahrestagung in Aachen neueste Forschungsergebnisse
Psychische Auffälligkeiten sind im frühen Kindesalter mindestens genauso häufig wie zum späteren Zeitpunkt: Etwa 14 bis 25 Prozent aller Kleinkinder zeigen klinisch relevante psychische Störungen. Dennoch werden Auffälligkeiten dieses Lebensalters häufig übersehen, nicht adäquat diagnostiziert und als nicht behandlungsbedürftig angesehen. Anlässlich der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) in Aachen steht daher u.a. im Rahmen einer Plenumsveranstaltung am Freitag, den 16. März 2007, um 9.00 Uhr im Kármánn-Auditorium der RWTH Aachen das Thema Früherkennung von psychischen Störungen im Mittelpunkt.
In den letzten Jahren zeigt sich eine zunehmende Forschungstätigkeit auf diesem lange Zeit vernachlässigten Gebiet der Kleinkindpsychiatrie. Mittlerweile wurde ein spezielles Klassifikationssystem für das Säuglings- und Kleinkindesalter geschaffen, das so genannte Zero-to-Three. Typische Störungen dieses Alters umfassen: Posttraumatische Belastungsstörung, Folgen von Deprivation und Misshandlung, verlängerte Trauerreaktionen, Störung mit Trennungsangst, spezifische und soziale Phobien sowie generalisierte Angststörungen, depressive und emotionale Störungen. Ferner spielen Anpassungs-, Regulations-, Schlaf- und Fütterstörungen, Störung des Sozialverhaltens mit oppositionellem Verhalten und Aufmerksamkeitsstörungen, kurz ADHS/HKS, eine zentrale Rolle.
Wegen der enormen Entwicklungsdynamik bei Kleinkindern und damit veränderten Ausprägung der Störungsbilder ist es notwendig, den Entwicklungstand und die Qualität der Beziehung zu den versorgenden Erwachsenen genau zu berücksichtigen. Deshalb ist eine exakte Diagnostik einschließlich Erhebung der Vorgeschichte, Beobachtung von Interaktion und Beziehung, standardisierte Untersuchungsinstrumente wie Entwicklungs- und Intelligenztests und einer körperlichen Untersuchung erforderlich. Je nach Störungsart stehen heute wirksame Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung: Beratung und Aufklärung, Mutter-Kind-Therapien, Elterntrainings; videogestützte, verhaltenstherapeutische und tiefenpsychologisch-fundierte Verfahren. Weiterhin assoziierte Therapien wie Logopädie, Ergotherapie, Heilpädagogik und Physiotherapie sowie Jugendhilfemaßnahmen. Die meisten Behandlungen können ambulant durchgeführt werden. Für schwere Fälle eignen sich spezielle stationäre oder tagesklinische Mutter-Kinder-Einheiten.
Literatur:
ZERO TO THREE. (2005). Diagnostic classification of mental health and developmental disorders of infancy and childhood: Revised edition (DC: 0-3R). Washington, D.C., ZERO TO THREE Press
Anmeldung zum Kongress unter http://www.dgkjp-kongress.de
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