Tübinger Historiker erhält Dilthey-Fellowship
Jan Plamper forscht über die Emotionsgeschichte der russischen Soldaten
Der Historiker Dr. Jan Plamper wird für sein Habilitationsprojekt "Iwans Angst: Eine Emotionsgeschichte der russischen Soldaten im 19. und 20. Jahrhundert" von der Fritz Thyssen Stiftung und der VolkswagenStiftung gefördert. Mit den neuen Dilthey-Fellowships der Initiative "Pro Geisteswissenschaften" sollen Wissenschaftler gefördert werden, die an einem längerfristigen und unter Umständen risikoreichen Vorhaben in den Geisteswissenschaften arbeiten.
Jan Plamper arbeitet seit seine Promotion in Berkeley 2001 als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde. Da er zunächst als Förderstipendiat ans Historische Kolleg, München, geht, wird er das Dilthey-Fellowship erst 2008 in Anspruch nehmen. In Zentrum seines Projekts stehen soldatische Angst, Feigheit und Mut. Das Vorhaben versteht sich als Beitrag zum jungen, interdisziplinären Forschungsfeld der Geschichte der Emotionen. Es will ein neues Licht auf die historisch gewachsene Angstkultur der russischen Armee werfen, ohne die das Vorgehen der Soldaten im Tschetschenienkrieg kaum zu verstehen ist.
"Pro Geisteswissenschaften" ist ein gemeinsames Angebot der Fritz Thyssen Stiftung und VolkswagenStiftung in Zusammenarbeit mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und dem Stifterband für die Deutsche Wissenschaft. Dilthey-Fellowships wurden in diesem Jahr an 10 Wissenschaftler vergeben. Die Förderung erfolgt zunächst für 5 Jahre und kann um bis zu weitere 5 Jahre verlängert werden. Damit ist es den Stipendiaten möglich, auch langfristige Projekte verlässlich finanziert umzusetzen. Die jährliche Fördersumme beträgt 80.000 Euro.
Weitere Informationen:
Jan Plamper, Ph.D.
Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde
Wilhelmstraße 36
72074 Tübingen
Tel.: 07071 - 29 72393
Fax: 07071 - 29 2391
E-Mail: jan.plamper@uni-tuebingen.de
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