Die aktuelle Diskussion zum Klimawandel ist eine Steilvorlage für den forstbasierten Sektor, die genutzt werden muss
Am 26. und 27. Juli 2007 fand in München ein Workshop zur Entwicklung einer Deutschen Forschungsagenda für den Forst-, Holz-, Papier- und Bioenergie-Sektor statt. Auf der Veranstaltung der deutschen Gruppe der Forest-based Sector Technology Platform (FTP) arbeiteten über 80 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Behörden die Themen heraus, die in den kommenden Jahren von besonderer Bedeutung für die Forschung sein werden.
Nach der Einführung in den Workshop durch den Vorsitzenden der deutschen FTP-Gruppe, Konstantin von Teuffel, erläuterte Dr. Wilhelm Vorher als Vertreter des europäischen FTP Managements im Plenum die Bedeutung nationaler Forschungsagenden. Lennart Eriksson und Martin Greimel berichteten über die Entstehung und Struktur der nationalen Forschungsagenden für den forstbasierten Sektor in Schweden und Österreich.
In den Arbeitsgruppen am ersten Tag (Forstwirtschaft, Holzprodukte, Papier und Zellstoff sowie Bioraffinerie und Bioenergie) wurden die für die jeweiligen Branchenbereiche relevanten Ziele und Themen herausgearbeitet.
Am zweiten Tag widmeten sich branchenübergreifende Arbeitsgruppen folgenden Themenschwerpunkten:
· Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel
· Entwicklung einer wissensbasierten Bio-Ökonomie
· Rohstoffmobilisierung und -management zur stofflichen und energetischen Nutzung
In intensiven Diskussionen konnten wesentliche Einflüsse und Themen mit besonderer Bedeutung für den forstbasierten Sektor erarbeitet werden.
In der abschließenden Plenarsitzung wurde zusammenfassend herausgestellt, dass der Klimawandel den gesamten Sektor betrifft und daher ein verstärktes Miteinander unabdingbar ist. Sozioökonomische Aspekte müssen über alle Themenschwerpunkte hinweg noch stärker berücksichtigt und konkretisiert werden. Die wissensbasierte Bio-Ökonomie kann nicht nur als Antwort auf die großen globalen Herausforderungen gesehen werden, sondern bietet auch große Chancen für den ländlichen Raum mit neuen Impulsen für die Regionalentwicklung. Allerdings können die vorhandenen Potentiale nur dann voll ausgeschöpft werden, wenn die Stoff- und Energieströme des wertvollen Rohstoffes Holz weiter optimiert werden. Die Forschung kann und soll dazu beitragen, die Diskussion um mögliche Nutzungskonflikte auf eine sachliche Grundlagen zu stellen.
Dr. Vorher betonte in seinem Schlusswort, dass der Sektor auf einem hervorragenden Rohstoff aufbauen kann und bestens ausgerüstet ist, um die zukünftigen Anforderungen zu erfüllen und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Daraus sollten Selbstbewusstsein geschöpft und aktiv wesentliche Leitmärkte der Zukunft besetzt werden.
Bis Ende Oktober wird aufbauend auf den Ergebnissen des Workshops ein erster Entwurf der Deutschen Forschungsagenda erarbeitet, der an alle Abonnenten des Newsletters der deutschen FTP-Gruppe zur Stellungnahme versandt wird. Die Vorstellung der Deutschen Forschungsagenda des Sektors Forst, Holz, Papier und Bioenergie findet voraussichtlich im ersten Quartal 2008 statt.
Die Veranstaltung wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderschwerpunkts "Nachhaltige Waldwirtschaft" gefördert. Alle Präsentationen und die Ergebnisse der Arbeitsgruppen finden sich auf der deutschen FTP-Webseite: www.forestplatform.de. Dort kann auch der Newsletter abonniert werden.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die unten genannten Ansprechpartner.
Forst und Bioenergie
Alfons Bieling
Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg
Tel. 0761/4018-267
E-Mail: alfons.bieling@forst.bwl.de
Holzprodukte
Martin Fischer
Deutsche Gesellschaft für Holzforschung
Tel. 089/516 170 19
E-Mail: m.fischer@dgfh.de
Papier und Zellstoff
Werner Förster
Papiertechnische Stiftung
Tel. 089/121 46-250
E-Mail: w.foerster@ptspaper.de
Weitere Informationen:
http://www.forestplatform.de
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