Einladung zum Pressegespräch "Nord- und Ostsee im Wandel"
Den Wert von Nord- und Ostsee als Urlaubsregionen weiß man gerade zur Sommerzeit hoch zu schätzen. Aber in unseren heimischen Meeren stehen Veränderungen an, und wohin die Reise geht, ist noch lange nicht geklärt.
Am 27. August 2007, 14 Uhr, werden Vertreter des Konsortiums Deutsche Meeresforschung im Wissenschaftsforum, Berlin, im Rahmen eines Hintergrundgespräches die Denkschrift "Küstenmeere im Wandel" vorstellen. Für das Bundesministerium für Bildung und Forschung wird Staatssekretär Prof. Dr. Frieder Meyer-Krahmer an der Veranstaltung teilnehmen. Medienvertreter sind herzlich eingeladen.
Meereswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus 11 deutschen Forschungsinstituten haben unter dem Schirm des Konsortiums Deutsche Meeresforschung die wesentlichen Entwicklungstendenzen in den Küstenmeeren auf der Basis des aktuellen Forschungsstandes zusammengestellt. Sie verweisen darauf, dass die Folgen dieser Entwicklungen vielfach nicht erforscht sind. Damit fehle in vielen Bereichen die wissenschaftliche Basis für eine vorausschauende Planung in den Küstenzonen. Diese sei aber dringend erforderlich vor dem Hintergrund des globalen Klimawandels und des verstärkten Nutzungsdrucks. Beide kommen in Küstenregionen zusammen zum Tragen und erzeugen dadurch besondere gesellschaftliche Brisanz und politischen Handlungsbedarf.
Wesentliche Entwicklungstendenzen sehen die Meeresforscher in
1) der abiotischen Umwelt: Durch den Anstieg des Meeresspiegels, Veränderung in der Häufigkeit von Extremwetterlagen und fortschreitender Verbauung der Küstenzonen sind Veränderungen in der Hydro- und Sedimentdynamik zu erwarten, die direkten Einfluss zum Beispiel auf den Küstenschutz haben können
2) den Stoffkreisläufen: Die Erwärmung der Meere und die anhaltende Überdüngung der Küstengewässer sowie die Einträge
von Giften/Schadstoffen werden Einfluss nehmen auf die Grundlagen des Lebens im Meer
3) biologischen Wandel: Wir stehen einem zunehmenden Eintrag fremder Arten, Veränderungen der Biodiversität und der Nahrungsnetze und damit der Voraussetzungen für die Nutzung biologischer Ressourcen einschließlich der Fischerei gegenüber.
Alle drei Punkte haben direkte Auswirkungen auf die Lebensbedingungen in der Küstenregion, die vor allem durch die Kombination der verschiedenen Entwicklungstendenzen nicht hinreichend bekannt sind.
Die Meeresforscher verweisen daher auf die Notwendigkeit gezielter Forschung mit gleichzeitiger Entwicklung effizienter Beobachtungssysteme. Auch müssen verstärkt natur- und gesellschaftswissenschaftliche Ansätze zusammengeführt werden, um den anstehenden Herausforderungen gerecht zu werden.
Anwesend werden sein:
Prof. Dr. Bodo v. Bodungen, Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde,
Prof. Dr. Hans-Jürgen Brumsack, Institut für Chemie und Biologie des Meeres, Oldenburg,
Prof. Dr. Kay-Christian Emeis, Zentrum für Meeres- und Klimaforschung, Hamburg,
Prof. Dr. Frieder Meyer-Krahmer, Staatssekretär, Bundesministerium für Bildung und Forschung
Dr. Rolf Peinert, Geschäftsführer des KDM, Berlin
Prof. Dr. Hans v. Storch, GKSS Forschungszentrum, Geesthacht
Prof. Dr. Gerold Wefer, Vorsitzender des KDM, DFG Forschungszentrum Ozeanränder, Bremen
Prof. Dr. Karin Wiltshire, Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven
Korrekturen
22.08.2007 13:31
Die Veranstaltung findet am 27. August, 14 Uhr im WissenschaftsForum Berlin, Markgrafenstr. 37, 10117 Berlin statt.
Kontakt:
Dr. Rolf Peinert, Geschäftsführer der KDM, Tel.: 030 200 747 90, email: peinert@deutsche-meeresforschung.de
Informationen zum KDM im Internet: www.deutsche-meeresforschung.de