Neue FAL-Ideen für Präzisionsberegnungstechniken und für Umweltschutz durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe als Dämmstoffe
Der Landwirt stimmt seine Maßnahmen (Beregnung, Bodenbearbeitung, Düngung, Pflanzenschutz etc.) auf eine durchschnittliche Standortqualität des Schlages ab. Viele Felder weisen jedoch tatsächlich mehr oder weniger starke kleinräumige Bodenunterschiede auf. Diese kleinräumigen Standortunterschiede sowie zusätzlich auch bewirtschaftungsbedingte Einflüsse und Effekte führen zu inhomogenen Pflanzenbeständen auf den Schlägen. Teilflächenspezifisches Management ermöglicht, die Standort- und Bestandesunterschiede innerhalb eines Feldes gezielt zu berücksichtigen.
Mit heutigen Kenntnissen bezüglich der Bodenheterogenität bei zunehmenden Schlaggrößen, in Ostdeutschland um die 50 ha, die von einer Beregnungsmaschine beregnet werden, wird der Bedarf nach teilflächenspezifischer Wasserverteilung offenkundig. Ziel der teilflächenspezifischen Beregnung ist es, durch Berücksichtigung der ortspezifischen Heterogenität des Bodens den produktbezogenen Aufwand, hier Wasser und Energie, zu reduzieren und Umweltziele besser zu berücksichtigen.
Klimaänderungen zeigen die Notwendigkeit der Einsparung von Energie und der Verminderung des CO2-Ausstosses. Ein Weg dort hin ist die Nutzung von schnell nachwachsenden Rohstoffen als Bau- und Werkstoffe. Bei ihrer Herstellung wird weniger Energie verbraucht als bei konventionellen Baustoffen; zudem wird in der Biomasse CO2 fixiert und sie sind nach der Nutzung recyclebar. Solche Materialien können z.B. als Dämmstoffe für Gebäude eingesetzt werden. Verwendung finden vor allem Fasern von Flachs und Hanf sowie verschiedenster anderer Pflanzen und Erzeugnisse (z.B. Stroh, Schafwolle). Wichtig ist zudem der Erhalt der Natürlichkeit der Dämmstoffe in der Produktion unter Berücksichtigung der Ansprüche an die Funktionalität. In einem Projekt, gefördert durch die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe, wurde der Einfluss der verwendeten Brandschutzsalze auf die Wärmeleitfähigkeit und das Feuchteverhalten der Dämmstoffe untersucht. Es zeigte sich, dass ein eindeutiger Einfluss derzeit nicht nachweisbar ist. Die Ursache hierfür liegt zum großen Teil in den natürlichen Inhomogenitäten der Fasern. Da der Brandschutz Priorität hat, lassen sich die bisher verwendeten Mengen an Brandschutzsalzen nach aktuellem Kenntnisstand nicht reduzieren.
Beide Themenbereiche wurden auf der IdeenExpo im Oktober 2007 in Hannover mit großem Erfolg der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Auch der Niedersächsische Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen zeigte großes Interesse an den Forschungsideen des Instituts für Betriebstechnik und Bauforschung der Braunschweiger Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL).
Kontaktadresse: Hans-Heinrich Thörmann, Hanjörg Wieland, Franz-Josef Bockisch; Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Institut für Betriebstechnik und Bauforschung, Bundesallee 50, 38116 Braunschweig, Tel: 0531 596 4496, E-Mail: hans.thoermann@fal.de
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