Wissenschaftsrat: Das Deutsche Archäologische Institut überzeugt durch exzellente Forschung!
Der Wissenschaftsrat bescheinigt dem Deutschen Archäologischen Institut (DAI), in den vergangenen Jahren eine hervorragende Forschungsarbeit geleistet und seine wissenschaftlichen Serviceleistungen auf höchstem Niveau erfüllt zu haben. Ebenso finden die Modernisierungsmaßnahmen im Bereich Organisation und Forschungsplanung große Anerkennung. "Das DAI hat mit beeindruckender Konsequenz sein Forschungsprofil geschärft, tragfähige Entwicklungskonzepte für das 21. Jahrhundert entwickelt und seine interne Organisation entsprechend neu strukturiert", resümiert der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Peter Strohschneider. In der Vergangenheit vernachlässigte Aufgaben wie etwa die Bearbeitung kulturwissenschaftlicher, fachübergreifender Fragestellungen oder die Pflege eines intensiven fachlichen Austausches mit den Universitäten würden jetzt überzeugend bewältigt. Zwar hält es der Wissenschaftsrat für erforderlich, die Forschungsplanung weiter zu straffen, Personal noch effektiver einzusetzen und das Drittmittelaufkommen zu erhöhen, jedoch beeinträchtigt diese Kritik die positive Gesamtbewertung nicht.
Substantielle Bedenken äußert der WR jedoch mit Blick auf die personelle und sächliche Ausstattung des zum Geschäftsbereich des Auswärtigen Amtes (AA) gehörenden DAI: "Unter den derzeitigen Ausstattungsbedingungen wird das DAI weder sein Forschungsniveau erhalten, noch die zur Weiterentwicklung des Instituts notwendige Erschließung neuer Forschungsgebiete - insbesondere des eurasischen Raums - leisten können", betont der Vorsitzende des Wissenschaftsrates. "Schon jetzt sind Erhalt und Pflege der vom DAI aufgebauten Referenzbibliotheken und Fototheken gefährdet. Auch lassen sich die gravierenden Mängel bei der IT-Ausstattung ohne eine Mittelaufstockung nicht beheben." Sollte das DAI seine Serviceleistungen nicht mehr in der gewohnten Form erbringen und seine Ausstattungsdefizite nicht beheben können, würden die negativen Folgen nicht nur für die gesamte internationale Altertumswissenschaft spürbar, sondern darüber hinaus auch die kulturpolitische Arbeit des DAI beeinträchtigen. "Es ist unverzichtbar", so Strohschneider, "dass das Auswärtige Amt eine adäquate finanzielle und personelle Ausstattung des DAI sicherstellt, die den bedarfsgerechten Ausbau der Serviceleistungen wie auch die fachliche Weiterentwicklung und internationale Wettbewerbsfähigkeit des DAI dauerhaft gewährleistet."
Hinweis: Die "Stellungnahme zum Deutschen Archäologischen Institut (DAI), Berlin" (Drs. 8303-08) wird im Netz als Volltext (www.wissenschaftsrat.de) veröffentlicht, sie kann aber auch bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates per E-Mail (post@wissenschaftsrat.de) angefordert werden.
Weitere Informationen:
http://www.wissenschaftrat.de
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