Neue Studie zur Euro 2008 - Befürchtungen und Erwartungen
England spielt bei der Euro 2008 gar nicht mit, trotzdem sitzt die Angst vor englischen Randalierern bei der österreichischen Bevölkerung tief. Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen Studie der Universität Wien zu Befürchtungen und Erwartungen hinsichtlich der im Juni 2008 stattfindenden Fußball-Europameisterschaft. Positive Auswirkungen erwartet man sich für Gastronomie, Handel und Image.
Konsumentenforscher Claus Ebster und Sportmarketing-Experte Reinhard Grohs vom Institut für Betriebswirtschaftslehre der Universität Wien führten Mitte Jänner eine repräsentative Befragung von 1.500 KonsumentInnen zur Euro 2008 durch. Dabei stellten sie fest, dass sich die Bevölkerung am meisten vor englischen Hooligans fürchtet, gefolgt von türkischen und deutschen Fans. 20% der Befragten erwarten sich Ausschreitungen durch englische Fans, nur 8% gaben an, überhaupt keine Befürchtungen vor Unruhestiftern zu haben.
Verkehrschaos und Müllproblem
Neben der Angst vor Ausschreitungen befürchten 91% der befragten KonsumentInnen überfüllte öffentliche Verkehrsmittel. Auf Platz 2 der Negativ-Hitliste rangiert exzessiver Alkoholkonsum (85%), gefolgt vom Müllproblem und dem erwarteten erhöhten Verkehrsaufkommen (jeweils 84%). "Was den Einzelnen unmittelbar im eigenen Umfeld betreffen könnte, wird offenbar am stärksten als Problem empfunden", so Konsumentenforscher Ebster. Jede zweite befragte Person erwartet sich von der EM 2008 auch Probleme durch Drogenhandel und Prostitution. Terrorismus wird hingegen nur von 31% der Befragten als Gefahr wahrgenommen.
Positiv: Gemeinschaftsgefühl, Ankurbelung von Gastronomie und Handel
Die Österreicherinnen und Österreicher können der EM jedoch auch positive Seiten abgewinnen. Zwar bezeichnen sich nur 40% der Befragten als Fußballfans, aber 77% werden die EM-Spiele verfolgen, ein Viertel der Befragten sogar täglich. Die soziale Komponente der Fußball Euro 2008 ist nicht zu unterschätzen. Das zeigt die Tatsache, dass sich mehr als die Hälfte der Befragten Übertragungen der Euro 2008 gemeinsam mit Freunden zuhause im Fernsehen ansehen wird, darunter selbst Nicht-Fußball-Fans. "Daran erkennt man, dass Fußball tatsächlich Bedürfnisse von Menschen nach Emotionen und Gemeinschaft aufgreifen kann. Es gibt nicht nur die Fußball-Komponente, sondern auch andere Faktoren, wie etwa Spannung, das Ausbrechen aus dem Alltagstrott und das Gemeinschaftserlebnis", meint Sportmarketing-Experte Grohs.
Neun von zehn KonsumentInnen erwarten sich positive Auswirkungen der Euro 2008 auf die Gastronomie und den Handel. Drei Viertel der Befragten erhoffen sich positive Auswirkungen auf das Image Österreichs in der Welt. Immerhin 57% der KonsumentInnen freuen sich auf kundenfreundlichere Ladenöffnungszeiten während der Fußball-Europameisterschaft.
Auch wenn sich viele Fußballfans auf die Euro 2008 freuen, der Wissenstand der Bevölkerung ist noch verbesserungswürdig. Nicht einmal jeder Zweite kennt den Slogan der Euro: "Erlebe Emotionen!"
Übrigens: 86% der ÖsterreicherInnen glauben, dass Österreich ein besserer oder zumindest gleich guter Gastgeber sein wird wie Deutschland.
Rückfragehinweis
Univ.-Doz. Dr. Claus Ebster
Institut für Betriebswirtschaftslehre
Universität Wien
T +43-1-4277-380 17
M +43-650-710 27 86
claus.ebster@univie.ac.at
Weitere Informationen:
http://marketing.univie.ac.at/index.php?id=presse - weitere Informationen zur Studie
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