200 Millionen für die Universität Karlsruhe
Josefine und Hans-Werner Hector richten Fonds für Berufungen ein
Im Wettbewerb um die weltweit besten Köpfe in Wissenschaft und Lehre ist die Universität Karlsruhe ihrem Ziel, es bei Berufungen mit internationalen Spitzeneinrichtungen aufnehmen zu können, ein großen Schritt näher gekommen. Möglich wird dies durch einen Wissenschaftsfonds, den Josefine und Hans-Werner Hector für die Universität Karlsruhe eingerichtet haben.
Aus dem "Hector Wissenschaftsfonds der Universität Karlsruhe" in Höhe von 200 Millionen Euro werden jährlich 5 Millionen Euro für die wissenschaftliche Ausstattung und die Auszeichnung von besonders qualifizierten Hochschullehrerinnen und -lehrern zur Verfügung stehen. "Dies ist ein gewaltiger Erfolg für die Universität Karlsruhe, vergleichbar allenfalls mit der Auszeichnung als Elite-Universität in der Exzellenzinitiative", sagte Prof. Horst Hippler, Rektor der Universität Karlsruhe, bei der Vertragsunterzeichnung. Diese fand heute in Anwesenheit des baden-württembergischen Ministerpräsidenten, Günther H. Oettinger, im Festsaal des Studentenhauses der Universität statt.
Was der Universität bislang gefehlt habe, so Hippler, sei die Möglichkeit, internationalen Spitzenwissenschaftlern ein so attraktives Forschungsumfeld zu bieten, dass ein Wechsel vom MIT in den USA oder von der ETH Zürich nach Karlsruhe für diese Spitzenkräfte attraktiv war. "Dank der Einrichtung des Hector Wissenschaftsfonds werden wir in der Lage sein, exzellenten Wissenschaftlern hier in Karlsruhe herausragende Arbeitsbedingungen, eine exzellente Ausstattung und ein international wettbewerbsfähiges Gehalt anbieten zu können", so Hippler.
"Eine Eliteuniversität braucht auserlesene Hochschullehrer", beschreibt Hans-Werner Hector seinen Antrieb, sich mit einem umfangreichen Wissenschaftsfonds dafür einzusetzen, internationale Spitzenwissenschaftler nach Karlsruhe zu holen. "Herausragend qualifizierte Hochschullehrer konnten im bisherigen Rahmen oftmals keine angemessene Besoldung bekommen", so Hector. Die Stifter, Josefine und Hans-Werner Hector, sind der Universität Karlsruhe bereits seit längerem verbunden. Seit dem Jahr 2000 unterstützt Hans-Werner Hector das International Department, seit 2004 hat er mit seiner Finanzierung die "School of Engineering and Management" zum Leben erweckt.
Damit ist die Universität Karlsruhe eine der wenigen deutschen Universitäten, die berufsbegleitende Masterprogramme anbieten.
Ministerpräsident Günther H. Oettinger hob in seiner Rede das herausragende private Engagement von Josefine und Dr. h.c. Hans-Werner Hector hervor: "Seit Jahren unterstützen Herr und Frau Hector in erheblichem Umfang soziale, kulturelle, wissenschaftliche und bildungspolitische Projekte, vor allem in Baden-Württemberg, aber auch in anderen Bundesländern. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwohl". Der Hector Wissenschaftsfonds sei ein Gewinn für Baden-Württemberg, betonte der Ministerpräsident. "Wissenschaft und Forschung sind und bleiben die Grundlagen unseres Wohlstands. Sie sind die Basis für den Erfolg unserer Unternehmen auf den Weltmärkten." Die Universität Karlsruhe sei, so Oettinger, für Technische Hochschulen und die moderne Ingenieurausbildung in Deutschland richtungweisend gewesen. Mit dem Hector Wissenschaftsfonds habe sie nun einen verlässlichen privaten Partner an ihrer Seite.
Der Vertrag zwischen den Stiftern Josefine und Hans-Werner Hector mit der Universität Karlsruhe, der heute unterzeichnet wurde, sieht vor, dass die Universität mit den jährlich zur Verfügung stehenden 5 Millionen Euro Zusagen für die wissenschaftliche Ausstattung bei Berufungs- und Bleibeverhandlungen finanzieren kann (in der Regel maximal 1 Million Euro pro Hochschullehrer und Lehrstuhl). Darüber hinaus werden ausgewählte Hochschullehrer zu "Hector-Fellows" ernannt. Diese erhalten einen zusätzlichen Förderpreis in Höhe von 60 000 bis 180 000 Euro zur freien Verfügung.
Ein Kuratorium entscheidet, wer zum Hector-Fellow vorgeschlagen wird. Diesem gehören Persönlichkeiten der Universität Karlsruhe und der Wirtschaft sowie Hector-Fellows an.
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