Innovative High-Potential-Förderung an den Max F. Perutz Laboratories. Drei internationale "Junior Group Leader" neu bestellt
Die Universität Wien und die Medizinische Universität Wien finanzieren einen neuen Weg in der universitären Nachwuchsförderung: An den gemeinsamen Max F. Perutz Laboratories am Vienna Biocenter sind drei mit jeweils 500.000 Euro dotierte Startpakete an herausragende JungwissenschafterInnen vergeben worden. Damit haben die "Junior Group Leader" die Möglichkeit, eine eigene unabhängige Arbeitsgruppe zu gründen, der wichtigste Schritt für eine wissenschaftliche Karriere.
Ähnlich wie bei den vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) vergebenen START-Preisen unterstützt diese Initiative talentierte NachwuchswissenschafterInnen vor allem beim Aufbau einer eigenen Arbeitsgruppe durch die Schaffung neuer "Junior-Group-Leader"-Stellen. Von über 100 erstklassigen Bewerbungen - 80 Prozent davon kamen aus dem Ausland - erhielten Gang Dong von der Universität Yale, USA, sowie Florian Raible und Kristin Tessmar, beide vom European Molecular Biology Laboratory (EMBL) Heidelberg, Deutschland, das mit 500.000 Euro dotierte Startpaket. Dieses Startpaket ist so konzipiert, dass es zu Beginn der Karriere genug finanziellen Spielraum für den raschen Aufbau einer eigenen ForscherInnengruppe und die Bewerbung für eine Professur innerhalb der nächsten sechs Jahre bietet.
Gang Dong
Gang Dong, Postdoc der Yale School of Medicine, entschlüsselt die Strukturen von Biomolekülen, deren Funktionsstörung bei Erkrankungen wie Diabetes oder der seltenen Autoimmunerkrankung "Lupus erythematodes" eine Rolle spielen. Dong wird in den nächsten Jahren in Wien der Frage nachgehen, wie diese Moleküle aussehen und wie man sie therapeutisch beeinflussen kann.
Florian Raible
Florian Raible vom EMBL Heidelberg erforscht die zunehmende Komplexität von Organismen im Laufe der Evolution. Beim Meeresringelwurm "Platynereis dumerilii" stieß er auf Gene, die ähnlich komplex wie die des Menschen aufgebaut sind. Im Labor und mit Hilfe der Bioinformatik untersucht Raible, ob diese Gene nicht nur im hormonellen System der Würmer, sondern auch beim Menschen eine Rolle spielen.
Kristin Tessmar
Kristin Tessmar, ebenfalls vom EMBL Heidelberg, untersucht anhand des Paarungsverhaltens des Meeresringelwurmes "Platynereis dumerilii" biologische Rhythmen und den Einfluss des Mondlichtes als natürlichen Zeitgeber dabei. Sie entdeckte Zellen im Gehirn des Meeresringelwurmes, die bei diesem Prozess eine Rolle spielen. Im Rahmen ihres Forschungsprojektes will sie nun klären, welche Rolle die Funktion dieser - auch bei Wirbeltieren vorhanden - Zellen bei biologischen Rhythmen spielt.
"Wir sind begeistert, wie kollegial und international der Campus Vienna Biocenter ist", sind sich die drei Neuankommenden einig. Der Forschungsstandort Wien kann im Wettbewerb um die besten wissenschaftlichen Nachwuchstalente mit amerikanischen und europäischen Spitzeninstituten durchaus konkurrieren.
Rückfragehinweis:
Dr. Lisa Cichocki
Communications
Max F. Perutz Laboratories
1030 Wien, Dr. Bohr - Gasse 9
T +43-1-4277-240 14
lisa.cichocki@mfpl.ac.at
Weitere Informationen:
http://mfpl.ac.at
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