Universität Kassel ehrt den Begründer der Playbacktheater-Bewegung Jonathan Fox
Zum Ehrendoktor ernennt der Fachbereich Erziehungswissenschaft/Humanwissenschaften der Universität Kassel am 30. April den Begründer und Leiter der weltweiten Playbacktheater-Bewegung Jonathan Fox.
Kassel. Zum Ehrendoktor ernennt der Fachbereich Erziehungswissenschaft/Humanwissenschaften der Universität Kassel am 30. April den Begründer und Leiter der weltweiten Playbacktheater-Bewegung Jonathan Fox.
Playbacktheater ist eine Form interaktiven Stegreiftheaters, das in unterschiedlichsten pädagogischen, sozialen, therapeutischen und künstlerischen Kontexten heute von über fünfhundert Gruppen in über 50 Ländern auf allen Kontinenten praktiziert wird. Der Universität Kassel ist Fox seit 1997 anlässlich eines ersten internationalen wissenschaftlichen Symposiums zur Erforschung des Playbacktheaters und regelmäßiger Besuche und Seminare in den Folgejahren in besonderer Weise verbunden.
Die - insbesondere in den letzten 10 Jahren - rasche internationale Ausbreitung des Playbacktheaters hat dazu geführt, dass Playbacktheater heute auch an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen in den USA, Kanada, England, Australien, Neuseeland, der Schweiz und Deutschland (Frankfurt, Freiburg, Kassel) teils in erziehungswissenschaftlichen, teils theaterpädagogischen Studiengängen gelehrt wird. Für Studierende trainiert das Playbacktheater grundlegende professionelle Kompetenzen wie Kongruenz, Wertschätzung und Empathie sowie besondere Fähigkeiten wie Auftrittskompetenz vor einer Gruppe, biografisches Verstehen persönlicher Erfahrungen, soziale Empathie für Gruppenprozesse, Perspektivwechsel und Rollenflexibilität in pädagogischen Lehr-/Lernkontexten, emotionale und künstlerische Expressivität im Medium von Sprache, Bewegung/Tanz, Musik, Sensibilisierung für offene und verdeckte Konflikte bei Einzelnen und in Gruppen, inter- und transkulturelle Neugier für unterschiedliche kulturelle Milieus, sowie Improvisationsfähigkeit in einem Team.
Jonathan Fox, geboren am 2. August 1943, ist in New York im liberal-humanistischen Umfeld jüdischer Migranten aufgewachsen, die noch eng mit der europäischen, insbesondere deutschen Kultur verbunden waren. (Seine Großmutter war die amerikanische Übersetzerin von Thomas Mann.) Auf dem Hintergrund eines eigenen langen Migrantenlebens zwischen Amerika, Nepal - wo er zwei Jahre als Mitglied des American Peace Corps in einer nepalesischen Stammesgemeinschaft lebte -, Neuseeland und England, lebt und arbeitet er seit über 30 Jahren mit seiner Frau Jo Salas in New Paltz, einer Kleinstadt nördlich von New York, wo J.L. Morenos weltberühmtes Psychodrama-Institut beheimatet war und dessen wissenschaftlichen Nachlass ('The essential Moreno') J. Fox herausgegeben hat. In den letzten Jahrzehnten hält er Workshops und Vorträge auf der ganzen Welt und unterrichtet Playbacktheater auf Englisch, Deutsch, Italienisch, Französisch und Japanisch. Auf seine Initiative wurden in den letzten Jahren nationale/regionale Schulen für Playbacktheater in Japan, Deutschland, Italien, Ungarn und Israel gegründet.
Hinweis für die Redaktionen
Die Feier zur Verleihung der Ehrendoktorwürde findet statt am 30. April um 17 Uhr im Gießhaus der Universität Kassel, Mönchebergstr. 5.
Das Gießhaus ist am 1. Mai von 10 bis 17 Uhr ebenfalls Veranstaltungsort für die Tagung "Wo Geschichten sich begegnen / Gathering Voices" mit Vorträgen zur Bedeutung von Playbacktheater in Psychoanalyse, Bewusstseinsforschung, Kunst und Biografieforschung sowie Kurzauftritten der Gruppe "Internationales Playbackteam". Zu beiden sind Sie herzlich eingeladen.
Ein Foto von Jonathan Fox unter http://www.uni-kassel.de/presse/pm/bilder/j-fox.jpg.
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Info
Universität Kassel
Prof. Dr. Heinrich Dauber
Fachbereich Erziehungswissenschaft/Humanwissenschaften
tel (0561) 804 3545
e-mail hdauber@uni-kassel.de
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