Berliner Charité besetzt Deutschlands erste Professur zur Erforschung der Komplementärmedizin
Prof. Dr. Claudia Witt erhält die Stiftungsprofessur der Karl und Veronica Carstens-Stiftung zur Erforschung der Komplementärmedizin (Alternativmedizin) an der Berliner Charité. Damit wird erstmals in Deutschland Spitzenforschung auf diesem Gebiet im Rahmen einer Professur möglich.
Nach einer öffentlichen Ausschreibung und einem universitären Berufungsverfahren konnte Claudia Witt aufgrund herausragender wissenschaftlicher Leistungen und Erfahrungen in der Lehre für die Professur gewonnen werden.
Prof. Dr. Detlev Ganten, Vorstandsvorsitzender der Charité - Universitätsmedizin Berlin: "Die Charité ist einer naturwissenschaftlichen Medizin verpflichtet. Wir sehen großen Forschungsbedarf im Bereich Komplementärmedizin und freuen uns, dass mit Frau Professor Witt die ideale Besetzung gefunden wurde, den großen
Herausforderungen in diesem Gebiet erfolgreich zu begegnen."
Die Stiftungsprofessur wird am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Berliner Charité angesiedelt sein. Mit der Fördersumme von insgesamt einer Millionen Euro werden die Professur und zwei Mitarbeiterstellen über einen Zeitraum von fünf Jahren gesichert.
Die Carstens-Stiftung will mit ihrem Engagement die Forschung auf dem Gebiet der
Komplementärmedizin, wie z.B. Naturheilverfahren, Homöopathie und Chinesischer Medizin, stärken. Der Geschäftsführer der Karl und Veronica Carstens-Stiftung, Dr. Henning Albrecht, unterstreicht die Bedeutung der neuen Professur für den Erfolg der Komplementärmedizin: "Nur durch erstklassige Forschung können komplementäre Therapieverfahren langfristig gesichert und in die Patientenversorgung integriert werden. Die Professur an der Charité nimmt dabei eine Schlüsselrolle in Deutschland ein. Ich bin überzeugt davon, dass Frau Professor Witt die wissenschaftliche Untermauerung der Komplementärmedizin und damit deren Akzeptanz in Deutschland mit großen Schritten voranbringen wird."
Prof. Witts wissenschaftliche Schwerpunkte liegen in der Therapieforschung zur
Komplementärmedizin, insbesondere im Bereich der Chinesischen Medizin und der Homöopathie. Dies beinhaltet die Untersuchung von Wirksamkeit, Therapiesicherheit und Kosteneffektivität dieser Behandlungsansätze.
Mit groß angelegten Studien, z.B. zur Akupunktur, konnte sie bereits
internationale Standards setzen. Prof. Dr. Witt tritt mit großer Leidenschaft die neue Aufgabe an: "Über 60 Prozent der Bevölkerung nehmen Angebote der Komplementärmedizin in Anspruch. Dennoch ist nur wenig über deren Wirksamkeit, aber auch deren möglichen Nebenwirkungen bekannt. Ich freue mich, meinen Beitrag dazu leisten zu können, die große Lücke zwischen Therapierealität und wissenschaftlichem Kenntnisstand zu schließen."
Für die kommenden Jahre sind bereits umfangreiche Forschungsvorhaben geplant. Neben Studien zu einzelnen Behandlungsverfahren wie Qigong, Akupunktur und Homöopathie wurden bereits große interdisziplinäre Forschungsprojekte zur Chinesischen und Tibetischen Medizin beantragt. Neben der Forschung liegen Prof. Witt aber auch die Lehre und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Form von Promotionen, postgraduierten Weiterbildungen und Expertenkonferenzen am Herzen.
Um dies alles realisieren zu können, bietet die Charité mit dem Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie die idealen Voraussetzungen. Der Direktor des Instituts, Prof. Dr. Stefan N. Willich, blickt erwartungsvoll in die Zukunft: "Unser Institut hat einen exzellenten Forschungsschwerpunkt zur Komplementärmedizin mit internationaler Bedeutung. Es wird diese Stellung mit Hilfe von Frau Professor Witt in Zukunft noch weiter ausbauen können."
Weitere Informationen:
http://www.charite.de/cam
http://www.carstens-stiftung.de
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