Unibibliothek zeigt "Die Buchillustration im 15. und 16. Jahrhundert"
Eine Ausstellung zum Thema "Die Buchillustration im 15. und 16. Jahrhundert" wird bis zum 31. Dezember in der Universitätsbibliothek Kassel in den Räumen der Landesbibliothek und Murhardschen Bibliothek der Stadt Kassel zu sehen sein.
Kassel. Eine Ausstellung zum Thema "Die Buchillustration im 15. und 16. Jahrhundert" wird bis zum 31. Dezember in der Universitätsbibliothek Kassel in den Räumen der Landesbibliothek und Murhardschen Bibliothek der Stadt Kassel zu sehen sein. Gezeigt werden allen Formen der Illustration des gedruckten Buches wie Holzschnitt und Kupferstich, die zum Teil noch von Hand ausgemalt wurden. Die gezeigten Beispiele - etwa den Büchernarren aus dem 'Narrenschiff' des Sebastian Brant - stammen hauptsächlich aus dem deutschen Buchdruck. Zu sehen sind unter anderem auch die zwei am reichsten mit Holzschnitten versehenen Drucke des 15. Jahrhunderts, die Schedelsche Weltchronik und Breitenbachs Reise in das Heilige Land. Die Exponate gehören zum umfangreichen Bestand der Universitätsbibliothek Kassel sowie der Fürstlich Waldeckschen Hofbibliothek in Arolsen.
Die Ausstellung kann Montag, Mittwoch und Freitag von 14 bis 17 Uhr kostenlos besichtigt werden. Ort: Brüder-Grimm-Platz 4a. Terminvereinbarungen für Gruppenführungen sind möglich unter Tel. 0561/804-7340
Zum Hintergrund
Die Illustrationstechnik des geschriebenen Buches war im Mittelalter die Buchmalerei, die Illustrationstechnik des frühen Buchdrucks der Holzschnitt. Andere Arten der frühen Buchillustration waren der Kupferstich und die Radierung, die sich aber erst später durchsetzten. Anhand von 43 Büchern und Einblattdrucken der Zeit von 1482 bis 1598 werden besonders schöne Beispiele der Verwendung von Holzschnitten und Kupferstichen in Büchern vorgestellt. In Erläuterungstafeln wird die Geschichte des frühen Buchdrucks dargestellt und die Illustrationstechniken Holzschnitt und Kupferstich erläutert.
Die traditionelle Buchmalerei wurde durch die Illustrationen im Buchdruck des 15. Jahrhunderts zunächst wenig beeinträchtigt. Auch Drucke wurden mit Bildern (Miniaturen), Initialen und Ornamenten ausgemalt. Neben dem Buchdruck wurden weiterhin Bücher mit der Hand geschrieben. Bis weit in das 16. Jahrhundert hinein sind bedeutende Prachthandschriften entstanden. Nicht alle Literaturgattungen wurden mit Abbildungen illustriert. Die Bilder fanden sich vor allem in der volkssprachlichen Literatur. Zu dieser Literatur gehörten z. B. Chroniken, Reisebeschreibungen, die Bibeln in der Landessprache, Erbauungsliteratur, Lebensbeschreibungen von Heiligen, Fabeln, Novellen und Ritterromane.
Von der wissenschaftlichen Literatur wurden vor allem medizinische Werke und Kräuterbücher mit Abbildungen versehen. Im 16. Jahrhundert nahm die Buchillustration an Umfang gewaltig zu. Das reich illustrierte Buch mit Initialen und ornamentalem Schmuck, ja ganze Bilderfolgen wurden gleichsam zur Mode. Der Höhepunkt der künstlerischen Entwicklung lag in der ersten Hälfte des Jahrhunderts. Später ließ die technische Qualität merklich nach. Als Illustratoren traten bekannte Maler wie Albrecht Dürer oder Jost Amman hervor, die auch Aufträge für den Buchholzschnitt übernahmen.
http://www.uni-kassel.de/presse/pm/bilder/buchillustration.jpg
BU: Das Bild zeigt eine Buchillustration aus Sebastian Brants Narrenschiff. Hier hat sich Brant selbst als Büchernarr dargestellt.
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Infos
Dr. Konrad Wiedemann
Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und
Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel
Brüder-Grimm-Platz 4a
34117 Kassel
Tel. 0561 804 7340
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