Ungleiche Nachbarn: Die Komplexität des Konflikts zwischen China und Tibet
Am Beispiel der osttibetischen Region Kham im Grenzgebiet zwischen China und Tibet beleuchtet Carmen Meinert, wissenschaftliche Koordinatorin des KWI-Projekts "Humanismus in der Epoche der Globalisierung", die Komplexität des sino-tibetischen Konflikts. Über die machtpolitischen, ethnischen und religiösen Spannungen zwischen den beiden Ländern spricht Meinert am 14. Juli 2008 im Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI) Essen.
Auf die jüngsten Unruhen in Zentral- und Osttibet seit März diesen Jahres reagierte die chinesische Regierung mit überwunden gehoffter Härte und massiver militärischer Präsenz. Obwohl sich die tibetischen Siedlungsgebiete seitdem de facto in einer Situation befinden, die dem Kriegsrecht gleichkommt, halten die Unruhen der Tibeter als Zeichen ihres Unmuts über die fünfzigjährige chinesische Besetzung an - insbesondere in Osttibet, in der alten Kulturregion Kham. Anhand dieser Region, die aus der Sicht Lhasas und Pekings in der Geschichte oft als peripher galt, zeigt Carmen Meinert die komplexen Grundzüge des Konflikts zwischen den ungleichen Nachbarn. Es geht dabei um machtpolitische Ansprüche, ethnische Abgrenzung und religiöse Unverständlichkeit auf chinesischer Seite beziehungsweise religiöse Selbstverständlichkeit der Tibeter.
Dr. Carmen Meinert, Sinologin und Tibetologin, leitete nach ihrer Promotion an der Universität Bonn ein DFG-Projekt am Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg. Eines ihrer Forschungsinteressen gilt der Begegnung zwischen chinesischer und tibetischer Kultur, insbesondere der religiösen Traditionen, in der Vergangenheit und Gegenwart. Carmen Meinert verbrachte rund vier Jahre an chinesischen Hochschulen und auf Feldforschungen in Osttibet. Seit Mai 2008 ist sie wissenschaftliche Koordinatorin des Projekts "Humanismus in der Epoche der Globalisierung" am Kulturwissenschaftlichen Institut.
Veranstaltungsort: Kulturwissenschaftliches Institut (KWI), Goethestraße 31, 45128 Essen
Datum: 14. Juli 2008, 18 Uhr
Die Veranstaltung ist öffentlich.
Fragen zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bitte an
Magdalena Schaeffer, Kulturwissenschaftliches Institut (KWI), Tel. 0201 7204 -152, magdalena.schaeffer@kwi-nrw.de.
Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter
www.kulturwissenschaften.de/home/veranstaltung-150.html.
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