Fachverband für Strahlenschutz tagt in Mainz: Ausbildung und Kompetenzerhalt im Fokus
Öffentlicher Abendvortrag "Radioaktivität - Gefahr für Mensch und Umwelt?" am Montag, 15. September um 19 Uhr in der Alten Mensa
(Mainz, 8. September 2008, lei) Gerade in jüngster Vergangenheit sind die mit der Nutzung der Kernenergie verbundenen Chancen und Risiken wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit gelangt und haben in den Medien zu Schlagzeilen geführt. Bei einem Vortrag mit dem Titel "Radioaktivität - Gefahr für Mensch und Umwelt?" wird am Montag, 15. September 2008 Prof. Rolf Michel das Thema aufgreifen und mit dem Aspekt, wie es von der Euphorie zur "Radiophobie" gekommen ist, erörtern. Der Vortrag findet anlässlich der Jahrestagung 2008 des Fachverbandes für Strahlenschutz an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in der Alten Mensa auf dem Uni-Campus statt und beginnt um 19 Uhr. Der Fachverband für Strahlenschutz lädt die interessierte Öffentlichkeit herzlich zu dieser Veranstaltung ein.
Prof. Rolf Michel vom Zentrum für Strahlenschutz und Radioökologie der Leibniz Universität Hannover wird in seinem Vortrag nach einem historischen Rückblick einen Überblick über die aktuelle Situation und den derzeitigen Wissensstand geben. Die Entdeckungen der Radioaktivität und der ionisierenden Strahlung am Ausgang des 19. Jahrhunderts und ihre systematische Erforschung haben unsere moderne Welt entscheidend geprägt - sowohl zum Nutzen als auch zum Schaden von Mensch und Umwelt. Mehr als hundert Jahre danach werden die Chancen und Risiken der Anwendungen von Radioaktivität und Strahlung in der Öffentlichkeit noch immer extrem kontrovers diskutiert. Dabei sind diese Diskussionen häufig von Informationsdefiziten, Irrationalität und Ängsten geprägt. In diesem Vortrag soll versucht werden, der historischen Entwicklung von Wissenschaft, Technik und öffentlicher Wahrnehmung in Bezug auf Radioaktivität und Strahlung nachzugehen und die aktuelle Situation und den derzeitigen Wissensstand darzustellen.
Zu der Jahrestagung des Fachverbandes für Strahlenschutz treffen sich vom 15. bis 18. September rund 150 Teilnehmer in Mainz, um vor allem das Thema "Ausbildung im Strahlenschutz" zu diskutieren. Fachkunde, Kompetenzerhalt, duales Studium, Masterstudiengang, E-Learning, Harmonisierung, Nachwuchsförderung - das sind einige Stichworte, die die aktuellen Diskussionen der Fachleute beherrschen. Die Problematik ist nicht neu. Bereits 1977, auf der letzten Jahrestagung des Fachverbandes zum Thema Ausbildung, wurde darüber diskutiert, ob nicht auch in Deutschland ein oder mehrere definierte Berufsbilder im Strahlenschutz geschaffen werden sollten, wie beispielsweise der "Health Physicist" in den USA, um effektiven Strahlenschutz zu gewährleisten. Heute geht es um die Harmonisierung des Strahlenschutzes in Europa. "Uns liegt auch daran, die in Deutschland vorhandenen Kompetenzen im Strahlenschutz zu erhalten und an den Nachwuchs zu vermitteln", erklärt Dr. Gabriele Hampel vom Institut für Kernchemie der Uni Mainz, die die Tagung mit organisiert. Die 40. Jahrestagung des Fachverbandes will daher eine Diskussionsplattform liefern, damit die maßgeblich Betroffenen - etwa Anwender, Ausbildungsstätten und Behörden - Ziele und Wege der Ausbildung im Strahlenschutz erörtern können, die auch den internationalen Gegebenheiten Rechnung tragen.
Kontakt und Informationen:
Dr. rer. nat. Gabriele Hampel, Ak. Dir.
Institut für Kernchemie
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Tel. 06131 39-25324; Fax 06131 39-26047
E-Mail: gabriele.hampel@uni-mainz.de
Weitere Informationen:
http://www.kernchemie.uni-mainz.de
http://www.fs-jahrestagung.de/
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