Gemeinsame Erklärung zur Versorgung und Betreuung von Patienten mit ADHS, Tics und Zwängen
Im Rahmen des Kongresses "Wider das Stigma - ADHS, TIC und ZWANG im Spiegel von Gesellschaft und Forschung" in Hannover haben die Vorsitzenden von ADHS-Deutschland, Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen und Tourette-Gesellschaft Deutschland e.V. am 10. Oktober 2008 eine gemeinsame Erklärung zur flächendeckenden Versorgung und Betreuung betroffener Patienten beschlossen.
Darin treten sie für eine flächendeckende Versorgung und Betreuung der betroffenen Patienten und ihrer Familien durch qualifizierte Ärzte und Therapeuten ein. Defizite sehen die Verbände insbesondere in der Aufnahme neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die ärztliche und psychotherapeutische Praxis. Zugleich bedingt die noch immer unzureichende Zusammenarbeit von Fachleuten unterschiedlicher Disziplinen erhebliche Verzögerung bei der Identifikation pathologischer Beeinträchtigungen und die Überweisung der betroffenen Patienten zu Experten. Auch ergeben sich im Alltag häufig lange Wartezeiten bei Kliniken, Ambulanzen, niedergelassenen Ärzten und Therapeuten. Durch den Kostendruck im Gesundheitswesen bleibt zudem immer weniger Zeit zu einer an den Leitlinien der Fachgesellschaften orientierten Diagnostik und Therapie. Demgegenüber hat sich der Austausch zwischen Selbsthilfeverbänden und Fachleuten in den letzten Jahren deutlich verbessert. Wissenschaft und ärztlich-therapeutische Praxis profitieren dabei in gleichem Maße von den Erfahrungen der Betroffenen wie diese vom wachsenden Wissen der Experten.
Hannover, 10. Oktober 2008
Dr. Myriam Menter, Vorsitzende, ADHS-Deutschland e.V.
Antonia Peters, Vorsitzende, Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V.
Michaela Flecken, Vorsitzende, Tourette-Gesellschaft Deutschland e.V.
Weitere Informationen:
http://www.zwaenge.de/aktuelles/frameset_aktuelles.htm
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